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Senioren der Feuerwehr vereint

480 Mitglieder der Ehrenabteilung feiern in Löhne ein Wiedersehen

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Lenzinghausen/Löhne (EA). Vor 20 Jahren hat Helmut Tiemann den Feuerwehr-Helm an den Nagel gehängt. Seine Kameraden von einst, sagt der 79-Jährige, treffe er trotzdem noch »oft und gerne«. Am Samstag zum Beispiel. Denn da hat die Ehrenabteilung der Feuerwehr im Kreis Herford Wiedersehen in der Werretalhalle in Löhne gefeiert.

An langen Kaffeetafeln sitzen die knapp 480 ehemaligen Aktiven mit ihren Partnerinnen beisammen, erinnern sich an das, was einmal war, und plaudern darüber, was heute anliegt. Ganz vorne an einem der ersten Tische neben der Bühne haben sich Helmut Tiemann und seine Weggefährten der Löschgruppe Lenzinghausen ein Plätzchen gesucht.
Bei Kaffee und Kuchen gibt es viel zu erzählen, am liebsten über die Feuerwehr und dann meistens nur Gutes. »So eine Zusammengehörigkeit wie hier«, ist Helmut Tiemann überzeugt, »das erlebt man nicht so oft.« Beipflichtendes Nicken von links und rechts. Solidarität wird groß geschrieben, und das nicht nur unter den Älteren.
Sobald er Sirenen höre, horche er noch heute auf, sagt der 79-Jährige. »Und ich bin erst wieder beruhigt, wenn unsere Jungs heil zurückgekommen sind.« Wie groß die Leidenschaft der Ehemaligen immer noch ist, weiß Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer zu schätzen.
Als er im Sommer diesen Jahres sein neues Amt übernommen habe, hätten viele die Sorge an ihn herangetragen, dass die Feier der Ehrenabteilung nicht beibehalten werden könnte. »Diese Zweifel sind völlig unbegründet«, stellt Hackländer in seiner Begrüßungsrede klar. Regelmäßige Treffen seien wichtig, um die Ehrenabteilung in die große Familie der Feuerwehr einzubinden. Darüber ist auch Landrätin Lieselore Curländer erfreut. Sie lobt die Kameradschaft »als das, was die Feuerwehr generell und ganz besonders im Kreis Herford ausmacht«.
Christian Manz, Bürgermeister der Stadt Spenge, zeigt sich stolz, dass die Spenger Feuerwehr die Wiedersehensfeier ausrichten darf. Einen Dank schickt er an seinen Kollegen, den Löhner Bürgermeister Kurt Quernheim, der für den Anlass die Werretalhalle zur Verfügung gestellt hat.
Nach den Rednern nehmen die Künstler die Bühne in Beschlag. Stefanie, Franziska und Annemarie Hodde lockern das Programm mit Liedern auf der Geige und dem Akkordeon auf. Auch die Montis sorgen mit Jazz- und Swing-Musik für Stimmung im Saal.
Besonderer Höhepunkt: 50 Schüler der Tanzschule Marks treten den Beweis an, dass heute neben dem Paar- vor allem der Formationstanz angesagt ist. Zu heißen Discorhythmen von Missy Elliot und den Pussycat Dolls lassen die Tänzerinnen ihre Hüften kreisen. Das ältere Publikum zeigt sich junggeblieben und deshalb rundum begeistert von den Aufführungen.

Artikel vom 06.11.2006