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Senioren und Hauptschüler stärker ansprechen

Kundenbefragung: Längere Öffnungszeiten sind für die Stadtbibliothek kein Thema

Gütersloh (mdel). Trotz guter Noten von ihren Kunden will die Stadtbibliothek die Hände nicht in den Schoß legen. In Zukunft sollen verstärkt Senioren und Hauptschüler angesprochen werden.

»Die Stadtbibliothek will sich nicht als bloße Ausleihanstalt verstehen, sondern ihrem Bildungsauftrag gerecht werden«, sagt Kulturdezernent Andreas Kimpel, der gestern zusammen mit Geschäftsführer Wolfgang Sieveking die Ergebnisse der Kundenbefragung vorstellte. Wie bereits am Samstag berichtet, hatte die Fachhochschule Köln eine Befragung mit 1825 Teilnehmern durchgeführt, in der die Kunden der Stadtbibliothek durchweg gute Noten ausstellten. Ausruhen will sich der Geschäftsführer auf dieses Zeugnis allerdings nicht. Sieveking will ver-stärkt Senioren ansprechen, weil diese im Kreis der aktiven Leser nur unterdurchschnittlich (6 Prozent) präsent sind. Aus diesem Grund wird am Samstag als zusätzliches Angebot die »Bibliothek Generation plus« eröffnet.
Ebenfalls in Vorbereitung ist ein Projekt, mit dem die Stadtbibliothek Hauptschüler für sich gewinnen will. »Zu unserem Publikum zählt weitestgehend das Bildungsbürgertum mit mittleren und höheren Schulabschlüssen. Es ist für uns eine Herausforderung, sich auch um die zu kümmern, die normalerweise nicht den Weg in die Bibliothek finden«, erklärt Sieveking. Starten soll das Projekt, das inhaltlich noch ausgestaltet werden muss, im Frühjahr 2007.
Dem Kundenwunsch nach längeren Öffnungszeiten will die Geschäftsführung nicht nachkommen. »Berufstätige hätten gerne eine Verlängerung der Zeiten in den Abend, Mütter mit kleinen Kindern würden morgens lieber früher kommen und Schüler am Montagnachmittag. Wir können die Zeiten nicht beliebig erweitern. Und ich bezweifle, dass unterschiedliche Zeiten zielführend wären. Sie würden die Leute durcheinanderbringen«, meint Sieveking. Im Bereich CD's und DVD's will er den Bestand halten, aber nicht ausbauen. Diese Medien sollen nicht den inhaltlichen Charakter des Hauses bestimmen.

Artikel vom 03.11.2006