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Mario Mekus verkauft »Mame«

Dorma-Gruppe übernimmt Rietberger Türenspezialisten rückwirkend zum 1. Juli

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Mame bleibt Mame. Aber künftig ohne Firmengründer Mario Mekus. Der Geschäftsführer der Rietberger Türendesign-Firma zieht sich aus der GmbH an der Ludwig-Erhard-Straße zurück und hat Mame an die Dorma-Gruppe mit Hauptsitz in Ennepetal verkauft. Sein Kompagnon Markus Sprick bleibt dem Unternehmen erhalten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

»Ich befinde mich gerade in der Phase der Realisierung. Ich schreie im Moment noch nicht ÝJuhuÜ, auch wenn es dazu durchaus Anlass gäbe. Alles ist letztlich von meiner Person so gewollt. Wir freuen uns, einen Partner gefunden zu haben, der nicht nur für Mame, sondern auch für Kunden und Lieferanten richtig ist. Wir sind stolz, eine Weltmarke wie Dorma für Mame begeistern zu können und somit die Zukunft gesichert zu haben. Wir sind guter Dinge, für alle Mame-Mitarbeiter den richtigen Schritt getan zu haben«, bilanzierte Mario Mekus gestern sichtlich bewegt auf einer Pressekonferenz.
Mame Türendesign wird trotz der Übernahme durch die Dorma-Gruppe eigenständig bleiben und auch weiterhin unter dem Namen Mame firmieren. »Kein Mitarbeiter muss gehen«, betonte Mekus, der Mame noch einige Monate lang erhalten bleibt. Die Dorma-Gruppe hat Mame rückwirkend zum 1. Juli übernommen. Mame erwirtschaftet derzeit jährlich neun Millionen Euro und beschäftigt rund 50 Mitarbeiter in Vollzeit. Die Dorma-Gruppe wird auch das erst vor zwei Jahren neu errichtete Firmengebäude übernehmen. Dort will der neue Besitzer in Zukunft möglicherweise sogar investieren, wie Markus Sprick bestätigte: »Wir sind in Besitz eines Grundstückes, wo Platz für eine große Lagerhalle wäre. Ob, wann und in welcher Art dort erweitert wird, steht aber noch nicht fest.«
Sprick zeigte sich erleichtert, dass die Verhandlungen mit der Dorma-Gruppe nun zum Abschluss gebracht wurden: »Die Verhandlungen sind allen Beteiligten nicht leicht gefallen. Aber wir haben uns nie als der schwächere Partner gefühlt. Wir sind sehr froh, dass der Standort Rietberg erhalten und möglicherweise sogar ausgebaut wird. Mame wächst in diesem Jahr um 15 bis 20 Prozent, wir hatten vermehrt Schwierigkeiten, dieses rasante Wachstum zu verarbeiten und freuen uns jetzt, dass Mame innerhalb des Dorma-Konzerns seine Eigenständigheit erhalten kann.« Ob das von Mario Mekus eingebrachte Konzept »Familie plus« fortgeführt wird, ist noch nicht klar.
Der neue Geschäftsführer Bruno Ballhaus, der seit 20 Jahren bei Dorma tätig ist, betonte, er hoffe nach der Übernahme auf eine »Win-Win-Situation«, in der sowohl Mame als auch Dorma ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen könnten. Dorma-Geschäftsführer Dr. Michael Schädlich ließ über seinen Pressesprecher Helge Wego ausrichten: »Die Akquisition eines der im Markt innovativsten Unternehmen eröffnet uns die Möglichkeit, für Dorma-Produkte aus dem umfangreichen Beschlagprogramm einen bisher nicht belegten Vertriebskanal zu erschließen.«
Dorma ist ein internationaler Systemanbieter von Produkten rund um die Tür, so beispielsweise in den Bereichen Türschließtechnik, Raumtrennsysteme und Glasbeschlagtechnik. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005/2006 einen Umsatz von 767 Millionen Euro und beschäftigt weltweit rund 6200 Mitarbeiter, die in 66 Gesellschaften und 45 Ländern arbeiten. Hauptsitz der Gruppe ist Ennepetal.

Artikel vom 03.11.2006