Von Inga Beißwänger (Text und Foto) Paderborn (WV). »Ran an den Mann!«, sagt die frühreife Tochter zu ihrer alleinerziehenden Mutter. Ob das gut geht?
»Es sind ja auch Männer hier. Wurden Sie gezwungen?«, kokettierte Gaby Hauptmann vergangenen Donnerstag mit ihrem Image als »Autorin für Frauenliteratur«. Doch die anwesenden Herren verneinten, und nach einem Schluck aus dem Sektglas setzte sich die Schriftstellerin mit ihrem gerade erschienenen Buch an den Lesetisch der Buchhandlung Thalia. Zu Beginn von »Ran an den Mann« führt die Alleinerziehende Eva Kern ein verwirrendes, aber auch interessantes Gespräch mit einem unbekannen Mann an einer Bar. Zufällig begegnen sich die Beiden wieder, und da Eva zum anstehenden Fest ihres Golfclubs nicht ohne männliche Begleitung gehen möchte, fragt sie Thomas Rau, ob er ihr Golfpartner sein möchte. Thomas sagt zu, obwohl er bei der ersten Begegnung mit Eva mit seinen Golfkünsten nur angegeben hatte. In Wirklichkeit hat er noch nie auf einem Golfplatz gestanden... Nicht nur die Männer machen der 38-Jährigen Probleme, sie hat auch mit ihren pubertierenden Töchtern, deren Freunden und »tierischen« Geschenken und ihrem unsicheren Job als freie Maskenbildnerin zu kämpfen. Es gibt also viele »Baustellen« in Evas Leben. »Eigentlich wollte ich gar keine Bücher schreiben, und schon gar keine Bestseller«, erzählt Gaby Hauptmann im Anschluss an die Lesung. Die gelernte Journalistin hatte auch schon als Regisseurin, Drehbuchautorin und Moderatorin gearbeitet, bevor sie mit ihren Romanen wie »Suche impotenten Mann fürs Leben« einem größeren Publikum bekannt wurde. Inspiriert wird sie von den Menschen in ihrer Umgebung - ihrer Tochter, ihren Freunden oder ihrem Schreiner, die sie in ihre Geschichten »verpackt«. Die Paderborner Zuhörerinnen und Zuhörer freuten sich, dass Gaby Hauptmann doch noch zu den Büchern gefunden hat.
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