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Fünf Fragen an ...

Stefan Peveling (TV Werther)


Als der TuS Brockhagen im Sommer 2005 am lang ersehnten Ziel Handball-Landesliga angekommen war, galt Stefan Peveling noch als Stammspieler der aufstrebenden Mannschaft. Doch einige Monate später kehrte der heute 25-Jährige seinem Stammverein den Rücken und heuerte beim Altkreis-Konkurrenten TV Werther an. Samstag läuft Peveling im TVW-Trikot in der Brockhagener Sporthalle zum Landesliga-Derby auf. Mit WB-Redakteur Hans-Heinrich Sellmann sprach der »Halblinke« über alte Zeiten, Abstiegskampf und Arbeitskollegen.

Nach knapp eineinhalb Jahren kehrst Du in die Brockhagener Sporthalle zurück. Bist Du vor diesem Spiel besonders angespannt?Stefan Peveling: Wenn es gegen den ehemaligen Verein geht, ist sicherlich jeder Spieler immer besonders heiß, speziell vor dieser Kulisse. Ich freue mich darauf, die ehemaligen Mitspieler zu treffen und hoffe auf ein faires Spiel.

Im November 2005 bist Du aus Brockhagen freiwillig in die Wertheraner Reserve und damit zurück in die Bezirksliga gewechselt, weil Du im Landesliga-Kader des TuS keine Perspektive mehr gesehen hast. Ein richtiger Schritt?Stefan Peveling: Auf jeden Fall. Nachdem Lars Deppe nach Brockhagen gekommen war, hatte ich auf meiner Position einfach zu wenige Spielanteile. Ich opfere jede Woche zwei Abende für den Handball, dann will ich am Wochenende auch spielen und nicht nur von draußen zuschauen. Das ist übrigens der einzige Grund für meinen Wechsel, er hatte nichts - wie damals hier und da erzählte wurde - mit der Person Lars Deppe zu tun. Als Thomas Bühler auf mich zu kam und fragte, ob ich in Werthers »Zweiter« spielen will, habe ich sofort zugesagt. Der Abschied ist mir wahrlich nicht leicht gefallen, ich habe den Wechsel zum TV aber noch keine Sekunde bereut. Einen anderen Verein kennen zu lernen, hat mich weitergebracht: erst das Vorbereitungsjahr in der »Zweiten« und jetzt das Training mit Joachim Tegelhütter in der »Ersten«. Von dem Mann kann man richtig was lernen.

Zurück zum Spiel am Samstag. Wie geht's aus?Stefan Peveling: Auch wenn sie mir in meiner Mannschaft den Hals umdrehen: drei für Brockhagen. Natürlich wollen wir nicht verlieren. Aber Brockhagen hat wirklich einen sehr guten Kader und ist zudem sehr heimstark.

Bleiben also hinterher nur noch fünf Spiele, um Werthers Klassenverbleib zu sichern. Warum bleibt der TV drin?Stefan Peveling: Weil die Mannschaft ein Potenzial hat, das wir bislang noch nicht hundertprozentig abgerufen haben, und es in der Liga drei schlechtere Teams gibt. Obwohl unsere Mannschaft in dieser Form ja erst seit Saisonbeginn existiert, ist der Zusammenhalt sehr gut, die Spieler haben sich gefunden. Für eine erste Saison bin ich damit und mit mir wirklich sehr zufrieden. Obendrein haben wir einen starken Trainer im Rücken. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen.

Du arbeitest als Landschaftsgärtner mit Brockhagens »Chrissi« Kalms zusammen. Worüber wird in diesen Tagen gesprochen: Handball, Handball, Handball?Stefan Peveling: Nein, eher weniger. Es ist richtig, dass wir jeden Tag neun Stunden lang auf einer Baustelle sind. Mehr als einige ironische Sprüche kommt da aber nicht. Wir sehen das locker. Auf so ein Duell, wir spielen ja auch direkt gegeneinander, kann man sich eigentlich nur freuen. Mal sehen, wie's diesmal ausgeht. Im Hinspiel war ich in der ersten Hälfte besser, dann hatte »Chrissi« einen Lauf - unentschieden also.

Artikel vom 16.03.2007