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Mühlenkreis wählt im Mai neuen Landrat

Wilhelm Krömer erreicht Altersgrenze - CDU und FDP für Hartmut Heinen als Nachfolger

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Die Bürger im Mühlenkreis wählen voraussichtlich am 13. Mai 2007 bzw. in einer Stichwahl 14 Tage später einen neuen Landrat. Im April erreicht Amtsinhaber Wilhelm Krömer die für Landräte geltende Altersgrenze. Die Vorsitzenden von CDU und FDP sprechen sich gemeinsam für Hartmut Heinen als Nachfolger aus.

Noch bis vor wenigen Tagen habe es so ausgesehen, als ob die vorgesehenen Änderungen der Kommunalverfassung zeitgerecht auf den Weg gebracht werden könnten, teilt die Kreisverwaltung mit. Das sei jetzt definitiv nicht mehr zu schaffen. Ein Gespräch zwischen Landrat Wilhelm Krömer und Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers habe dies vor einigen Tagen ergeben.
Daraufhin hat Landrat Wilhelm Krömer die vier Fraktionsvorsitzenden der im Kreistag vertretenen Parteien am Dienstag entsprechend informiert. Einvernehmlich wurde der 13. Mai als möglicher Wahltermin vereinbart. Dieser Terminvorschlag wird nun Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl unterbreitet. Die Bezirksregierung setzt den Wahltermin offiziell fest.
Gerne hätte der Landrat die laufenden Großprojekte im Mühlenkreis zum Abschluss gebracht und bis zum Ende dieser Legislaturperiode die Verantwortung getragen. Krömer betone, dass die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Kreistag und der Kreisverwaltung auch nach dieser Entscheidung weiterhin gelebt werde. Das gelte auch für das Zusammenwirken mit den Kommunen, Institutionen, Vereinen und Verbänden.
Wie die Spitzen von CDU und FDP in einer gemeinsamen Erklärung betonen, hätten sich in jüngster Zeit die politischen Signale aus der Landeshauptstadt Düsseldorf verdichtet, dass die im Koalitionsvertrag verabredeten Änderungen der Gemeindeordnung NRW auf die lange Bank geschoben werden. Zumindest für den heimischen Mühlenkreis könnten selbst bei einem zügig anlaufenden Gesetzesänderungsverfahren mögliche neue Regelungen nicht mehr rechtzeitig in Kraft treten.
Nach den geltenden beamtenrechtlichen Bestimmungen wechsele Wilhelm Krömer dann mit Vollendung des 68. Lebensjahres am 30. April zwangsläufig in den Ruhestand. Damit stehe die Frage der Nachfolgebesetzung in Form einer Direktwahl durch die Bevölkerung vor der Tür.
Der Entscheidungsprozess für die Parteien sei zumindest schon bei CDU und FDP, die unterbrochen seit 1999 eine Koalition im Minden-Lübbecker Kreistag bilden, zügig und zielgerichtet eingeleitet worden, heißt es. Die Vorsitzenden von Kreisparteien und Kreistagsfraktionen, bei der CDU sind dies Steffen Kampeter MdB und Friedrich Klanke sowie bei den Liberalen Günter Nolting und Hans Martin Polte, haben ihren Parteigremien einen gemeinsamen Vorschlag zur endgültigen Nominierung unterbreitet.
Der gemeinsame Kandidat heißt Hartmut Heinen. Er wurde im Jahre 2000 Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung in der Kreisverwaltung. Nach Straffung und Neuorganisation in der Kreisverwaltung ist Heinen Referatsleiter für die Wirtschaftsförderung und Strukturentwicklung einschließlich der Tourismusförderung.
Hinzu kommen weitere verantwortungsvolle Aufgaben. So sei Hartmut Heinen auf OWL-Ebene der verantwortliche Koordinator der kommunalen Seite für die in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft eingeleiteten und bundesweit beachteten Bürokratieabbauaktivitäten. Als Geschäftsführer der »Zukunftsinitiative Ausbildung im Mühlenkreis« engagiere er sich für zusätzliche Lehr- und Ausbildungsstellen.
»Seine Kompetenz und sein Einsatz für die Förderung der heimischen Wirtschaft zur Schaffung von Arbeitsplätzen werden sicherlich auch von unseren Mitgliedern bei der Bewerberwahl sehr positiv bewertet«, so Günter Nolting.
»Wenn man eine so große Verwaltung wie die Kreisverwaltung einschließlich der in Kreisträgerschaft befindlichen Einrichtungen verantwortlich leiten will«, so Steffen Kampeter, »dann kann auch ausgewiesene Verwaltungskompetenz sehr vorteilhaft sein.«
Fraktionsvorsitzender Friedrich Klanke stellte die »soziale Kompetenz« und die menschlich verbindliche Art des Umgangs mit Verwaltungsmitarbeitern und politi-schen Mandatsträgern aller Fraktionen heraus, die Hartmut Heinen auszeichne. Auch Wilhelm Krömer zeige sich erfreut über den gemeinsamen Personalvorschlag: »Hartmut Heinen hat meine volle Unterstützung!«

Artikel vom 04.11.2006