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Olga Nemes unterstützt Projekt

Tischtennis: Ex-Nationalspielerin will Kontakte für heimische Vereine nutzen

Von Sylvia Rasche
Warburg (WB). Prominente Unterstützung bekommt das Profi-Trainer-Projekt des Tischtennis-Kreises Höxter-Warburg. Die ehemalige deutsche Rekord-Nationalspielerin Olga Nemes hat ihre Hilfe zugesagt.

Die Mannschafts-Europameisterin von 1996 und 1998 wird zwar vermutlich nicht selbst das Training leiten, will aber Kontakte herstellen. »Ich finde das Projekt für die Basisarbeit sehr wichtig. So werden Kinder und Jugendliche optimal gefördert«, erklärt Nemes.
Am Rande des Bundesligaspiels zwischen ihrem Ex-Verein, TuS Bad Driburg, und dem TTK Anröchte führte sie Gespräche mit Michael Blome (SV Menne), der das Profi-Trainer-Projekt Anfang des Jahres ins Rollen gebracht hatte, und dem Bergheimer Gerd Engelmann.
Wie mehrfach berichtet, hat Thomas Reum, Chef der Agentur für Sportentwicklung in Kassel, in Nordhessen ein Trainer-Projekt auf die Beine gestellt. Fünf Vereine teilen sich dabei einen Profi-Trainer und finanzieren diesen gemeinsam. Mittlerweile gibt es in Hessen und Baden-Württemberg sechs dieser Projekte. Im Tischtenniskreis Höxter-Warburg soll ein weiteres entstehen.
Interessierte Vereine waren nach einer ersten Info-Veranstaltung im März (siehe WB 11. März 2006) schnell gefunden. Thomas Reum schrieb die A-Lizenz-Trainerstelle bundesweit aus. Alexander Röhrig aus Sachsen, der dort bereits als Honorartrainer beim Landesverband tätig ist, absolvierte eine Woche lang Probeeinheiten bei den beteiligten Vereinen, erteilte Reum schließlich aber aus privaten Gründen eine Absage.
»Wir möchten das Projekt gerne so schnell wie möglich starten. Derzeit müssen unsere Jugendlichen auf ihr zusätzliches Leistungstraining verzichten. Das bedeutet Stillstand«, verdeutlicht Gerd Engelmann die Situation beim SV Bergheim. Dort hat bekanntlich Bundesliga-Coach Cristian Tamas (Werder Bremen) bis zum Sommer einmal wöchentlich die Einheiten geleitet. Seither müssen sich die Bergheimer auf ihr normales Vereinstraining beschränken.
Olga Nemes kann die Einheiten des Projekts voraussichtlich nicht selbst übernehmen. Hauptgrund ist ihr Sohn Steven. »Wenn er aus der Schule kommt, müsste ich zum Training. Das ist sicher mal möglich, aber nicht dauerhaft an fünf Tagen in der Woche.« Sie bietet in ihrer Tischtennisschule im ungarischen Harkany Ferienschulungen für Kinder und Jugendliche an, hat daher Erfahrung mit Nachwuchstalenten. Bis vergangenen Sommer spielte sie beim italienischen Champions-League-Teilnehmer San Donatese. »Im Moment habe ich verschiedene Angebote und weiß noch nicht genau, worauf ich mich in Zukunft konzentrieren werde.«
Michael Blome freut sich über die Unterstützung der Team-WM-Dritten von 1997. »Olga verfügt über gute Kontakte. Wir hoffen, dass sie uns einen guten Trainer vermitteln kann.«
Unterdessen haben sich bereits zwei weitere qualifizierte Kandidaten über die Agentur von Thomas Reum für diese Aufgabe beworben.
Der Iraker Munir Mubdir Jassem (33) nahm als aktiver Spieler unter anderem an der Weltmeisterschaft 1989 in Dortmund teil und hat umfangreiche Erfahrungen als Trainer. Andrey Bondarev spielte in seiner Jugend in der russischen Nationalmannschaft, wurde mit dem Team 1992 Europameister und lebt derzeit mit seiner Familie im hessischen Bensheim.
»Beide Trainer passen sportlich genau in das Konzept. Bondarev könnte mit seiner Arbeit bei uns aber erst im kommenden Sommer starten. Bei Jassem sind noch Fragen der Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu klären«, berichtet Blome.
Um das Projekt doch noch zügig in die Tat umsetzen zu können, hoffen die Verantwortlichen jetzt auf die Empfehlung von Olga Nemes.

Artikel vom 03.11.2006