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Klänge aus altem Petersburg

Kammerchor Rossika gastiert in der Heilig-Geist-Kirche


Bad Oeynhausen (sto). Mit einem wirkungsvollen Dreiklang aus Chormusik am Zarenhof, aus russischen Kirchen und Klöstern sowie volkstümlichen Liedern und Romanzen zur Unterhaltung gastierte der Kammerchor Rossika aus St. Petersburg in der Heilig-Geist-Kirche und gewann damit erneut die Herzen des Publikums.
Die hymnischen Lobpreisungen des Zaren, die von Komponisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammten, trugen die Mitglieder des Kammerchors in Kostümen aus der Zeit vor. Vielstimmiger Jubel verherrlichte in diesen Gesängen den Herrscher Russlands, wünschte ihm Glück und langes Leben und pries das Leben bei Hofe als ein immer währendes und sorgenfreies Arkadien.
Beeindruckten die Mitglieder von Rossika, die auch dieses Mal von seiner Gründerin, der Musikwissenschaftlerin und Dirigentin Dr. Valentina Kopylova, geleitet wurden, durch hervorragende stimmliche Qualitäten bereits in diesem ersten Abschnitt des Programms, so steigerte sich dies noch in den folgenden beiden Teilen der »Petersburger Trilogie«.
Auch in dem der Chormusik aus russischen Kirchen und Klöstern gewidmeten Teil überzeugten die Sänger durch die Präsenz und Farbigkeit des Klangs der verschiedenen Stimmen, der ein breites Spektrum vom mühelos ansprechenden Sopran über warme Altstimmen, strahlende Tenöre bis zur magisch-dunklen Tiefe der Bässe aufwies. Jene Mitglieder von Rossika, die durch solistische Beiträge hervortraten, störten allerdings in keinem Fall die homogene Erscheinung des Ensembleklangs. Die Werke von Komponisten wie Diletkzkij, Tschesnokow oder Schnittke erfuhren so eine wunderbar deutliche und intensive Darstellung.
Volkstümliche Klänge aus Stadt und Land bildeten den unterhaltenden Abschluss des gut zweistündigen Programms, dessen Interpreten begeistert gefeiert wurden. In ländliche Kostüme aus Russland gekleidet, musizierte das Ensemble Stücke, die von den Freuden der Liebe, von Lust und auch von Entsagung erzählen und die Gefühle ansprechen.

Artikel vom 03.11.2006