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Meret Becker stellte unter Beweis, dass sie ein wahres Multitalent ist

Multitalent Meret Becker mal ganz anders

Schauspielerin begeistert mit Kabarettgruppe »Ars Vitalis« in Löhner Werretalhalle


Löhne (mas). Sie ist ein Multitalent. Dass Meret Becker nicht nur in der Schauspielwelt zu Hause ist, bewies sie jetzt mit wunderbarer Musik und Kabarettstücken. Berühmt geworden mit Kinofilmen wie »Kleine Haie« und »Comedian Harmonists«, begeisterte die Gewinnerin der »Goldenen Kamera« und des Deutschen Fernsehpreises, mit der Gruppe »Ars Vitalis« am Montagabend die Zuschauer in der Werretalhalle.
In sehr gemütlicher Atmosphäre stellten die Künstler ihr neues Programm »Harmonie Desastres« vor.
Immer wieder wurde mit einer Vielfalt von Musikrichtungen und Instrumenten geglänzt. Egal ob Xylophon, Rassel, Tambourin oder sogar mit einer Säge erzeugte besonders Meret Becker wundervolle Klänge. Kurze und abgehackte Texte erzeugten beim Publikum zu Beginn eine rätselhafte, aber erwartungsvolle Haltung. Auf der einen Seite neigte das Quartett zu absurden Szenen und Gesprächen, auf der anderen Seite spielten sie einen harmonischen und entspannenden Blues.
Mit Uneinigkeiten bei der Wahl des nächsten Songs und weiteren Abstimmungsproblemen sowie mit Liedern in einer völlig unbekannten und unverständlichen Sprache brachten sie die Zuhörer in der ausverkauften Werretalhalle zum Lachen. Auch ein Stück ihres »Lieblingskomponisten, Hans Eisler, der bei acht Flaschen Wein die Nationalhymne der DDR komponierte«, kam sehr gut an.
Mit einem durchgehenden Schmunzeln auf den Lippen, strahlte Schauspielerin und Sängerin Meret Becker eine große Spielfreude auf der Bühne aus. Im Zusammenspiel mit den musikalischen Fähigkeiten der Kabarettgruppe »Ars Vitalis« ergab sich eine herrliche Kombination, die man nur sehr selten zu sehen und hören bekommt. Mit zirkusähnlichen Einlagen mit Reifen oder Körperbeherrschung wie bei einem Schlangenmenschen, versetzte sie alle ins Staunen. »Wir machen grundsätzlich Blasmusik, aber manchmal auch Glasmusik«, so die Einleitung zu einem Stück, das nur mit Hilfe von mit Wasser gefüllten Gläsern einen Rhythmus ergab. Passend zu diesen Klängen zeigte Becker die Vielfalt ihrer Stimme. Tiefe, eindrucksvolle Töne hallten durch den Saal in Löhne. Immer wieder leiteten kabarettistische Einlagen ein neues musikalisches Werk ein. »Wer bist denn du? Bräunlich oder rot? Lebendig oder tot? Teufel oder Gott. Oder ein Hase?« Daraufhin sang Meret Becker einen Hasen in den Schlaf und begrüßte ihn bei ihren Träumen: »Welcome to my dreams.« Zum krönenden Abschluss präsentierten alle vier Künstler gemeinsam ein Stück zur Stadt Löhne. Doch »uns ist kein Vers auf Löhne eingefallen, da haben wir Paris genommen.« Als Zugabe spielten Becker und Ars Vitalis den »Moonlight Bay«, der das Publikum endgültig verzauberte.

Artikel vom 01.11.2006