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»Nur Momentaufnahme«

Verl: Für Ermisch zählt Platz eins erst am 34. Spieltag

Verl (cas). Der SC Verl seit Sonntag Tabellenführer der Oberliga - das macht die Fans glücklich und stolz zugleich. Für Mario Ermisch ist das aber nur eine Momentaufnahme.

»Das Wort Spitzenreiter bekommt für mich erst dann die richtige Qualität, wenn wir auch nach dem 34. Spieltag auf Platz eins stehen«, relativiert der Coach den Sprung auf den »Thron«.
Immerhin scheint seine Truppe auf dem besten Weg, auch im Juni 2007 die Nase vorn zu haben. Nach einem Drittel der Saison steht der SCV sogar besser da als am 11. Spieltag der verflossenen Saison. Damals rangierten die Ostwestfalen mit einem Zähler weniger als zum jetzigen Zeitpunkt »nur« auf Rang zwei hinter dem späteren Meister Borussia Dortmund II, der sich in der Rückrunde endgültig aus dem Staub machte.
»Wenn alles weiter nach Plan läuft und wir keinen Einbruch kriegen, müssten am Ende 78 Punkte auf unserem Konto stehen. Das sollte doch reichen für den Titel«, hat Mario Ermisch schonmal hochgerechnet. In der Serie 2005/2006 hätte es indes nicht ganz gelangt: Borussias Bubis rauschten mit 79 Punkten und dementsprechend großem Vorsprung durchs Ziel. Allerdings scheint bei der Ausgeglichenheit der aktuellen Spitzengruppe unwahrscheinlich, dass der kommende Meister die gleiche Ausbeute benötigt.
Wie auch immer, der SC Verl hat die erste von mehreren Etappen erfolgreich gemeistert. Die drei beziehungsweise vier Zähler, die den SCV von seinen Verfolgern trennen, sind aber für Ermisch kein Grund, schon von einem Pölsterchen zu sprechen. Der kleine Vorsprung kann bereits am Sonntag wieder futsch sein, wenn die Schwarz-Weißen beim heimstarken SV Lippstadt ihre erste Auswärtsniederlage kassieren sollten. »Diese Partie ist ein echter Gradmesser für unsere Mannschaft«, glaubt Ermisch, der nach dem Glanz- und Gloria-Derbysieg gegen den FCG seinen Schützlingen zwei trainingsfreie Tage spendierte.
Und Ermisch sieht sein Team zu Recht an der Oberliga-Spitze stehen. »Das haben wir uns schwer erkämpft, auch wenn einige meinen, dass wir jeden Sonntag eine Hasenpfote als Glücksbringer dabei hätten.«

Artikel vom 03.11.2006