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Die Devise kommt von Oliver Kahn

Handball-Frauen des TV Verl wollen ihre Fehler im Angriff minimieren

Verl (dh). »Weiter, weiter, immer weiter.« Oliver Kahn prägte diesen Ausspruch nach dem offensichtlichen Meisterschafts-Aus am 19. Mai 2001, als Sergej Barbarez in der 90. Minute das 1:0 für den HSV und Schalke 04 scheinbar zum Titel schoss. Das Ende ist bekannt: Patrick Andersson traf zum 1:1, Bayern München wurde Meister.

Weiter, weiter, immer weiter. Diese Devise gilt auch für die Regionalliga-Handballerinnen des TV Verl, die vor dem Heimspiel gegen den Königsborner SV scheinbar aussichtslos mit 0:12 Punkten das Tabellenende zieren.
Nun ist es nicht so, dass Uwe Landwehr im Kahn-Trikot bei den Übungseinheiten auftaucht. Doch »Locke« hält akribisch an seiner Trainings-Philosophie fest und glaubt weiter an die Wende. Die Inhalte in dieser Woche: Druckaufbau beim Gegenstoß und Fossierung des Tempos sowie Wurftraining unter Wettkampfbedingungen. Denn so kurios es bei bislang mehr als 30 Gegentreffern im Schnitt klingt, die Verler Abwehr ist nicht das Sorgenkind: »Wir werfen zu wenig Tore und laden die Gegner durch unsere Fehler immer wieder zu Gegenstößen ein«, moniert Landwehr.
Dabei hält es »Locke« für müßig, über die »Soll-Situation« im personellen Bereich zu lamentieren. »Uns waren die Defizite bekannt und wir wussten, dass wir nicht auf jeder Position optimal besetzt sind. Nun muss eben jede Spielerin mehr leisten und nicht 80, sondern 120 oder besser noch 150 Prozent bringen«, fordert der TVV-Coach endlich einmal Konstanz über 60 Minuten.
Die Voraussetzungen sind wenig rosig, da mit Marija Josipovic (Nierenentzündung) neben Ilka Schwale eine weitere Schlüsselspielerin auszufallen droht. Da verfügt Königsborn über ganz andere Möglichkeiten und wird am Samstag auf Linkshänderin Vanessa Vollmann zurückgreifen können, die ein Doppelspielrecht für den Zweitligisten Greven besitzt. »Sie ist für mindestens zehn Tore gut«, wird die Aufgabe für »Locke« nicht leichter.

Artikel vom 03.11.2006