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Endlich der erste
Auswärtssieg

TVV-Herren beim 30:29 im Glück

Verl (WB). Kaum zu glauben: Der knappe 30:29 (11:12)-Erfolg im Nachholspiel beim OSC Dortmund-Hörde war für die Verbandsliga-Handballer des TV Verl tatsächlich der erste Auswärtssieg der laufenden Saison. Dabei geriet in den letzten vier Minuten der sicher geglaubte Sieg noch einmal in Gefahr, denn die Gäste standen bis zum Schluss nur noch mit drei Feldspielern auf dem Platz.

Eigentlich konnte sich Spielertrainer Jens Freier bereits entspannt zurücklehnen. Mit fünf Toren führte der TVV fünf Minuten vor dem Ende und hatte die Partie voll im Griff. Innerhalb kürzester Zeit schickte das Schiedsrichtergespann Dickschat/George drei Verler Spieler von der Platte - und die 30:25-Führung schmolz langsam dahin. Der TV rettete aber den Vorsprung über die Zeit und nahm so doch noch die Punkte mit nach Hause. »Wir haben mächtig viel Glück gehabt und wären fast um den insgesamt verdienten Sieg gebracht worden«, ärgert sich Freier.
Der TVV hatte sich das Leben aber auch selbst schwer gemacht: Der Favorit legte mit 1:8 nach 13. Minute einen klassischen Fehlstart hin. Freier zog die Notbremse, nahm eine Auszeit, redete beruhigend auf die nervös agierende Mannschaft ein und übernahm auf dem Spielfeld selbst Mitverantwortung. Der Spielertrainer sorgte nicht nur für Ruhe in den eigenen Reihen, sondern brachte auch wieder Ordnung und Struktur in die Verler Angriffsbemühungen. »20 technische Fehler können wir uns aber nicht gegen jeden Gegner leisten«, konstatierte »Howie«: »Auch wenn wir uns wieder mal am eigenen Schopf aus dem Schlamassel gezogen haben, müssen wir endlich von Beginn an hellwach und konzentriert auf dem Feld zu Werke gehen.«
Mit enormer Willensstärke kämpfte sich der TVV in die Partie zurück und ging mit nur einem Tor Rückstand in einer auf beiden Seiten schwach geführten Verbandsliga-Partie beim 11:12-Halbzeitstand in die Kabine. In den zweiten 30 Minuten agierten die Verler dann konzentrierter und spielten ihre Angriffe konsequenter zu Ende.
»Die Mannschaft will zu viel und ist übermotiviert. Was uns fehlt ist die Lockerheit, um solche Gegner auch souverän zu schlagen«, glaubt Freier das derzeit größte Manko in der Mannschaft zu kennen: »Was zählt ist, dass wir gewonnen haben und nun auch in fremden Hallen siegen. Die Mannschaft hat zum wiederholten Mal Moral bewiesen und gezeigt, dass sie bereit ist, sich jeder Verantwortung zu stellen.«
Die Verler Erfolgsserie soll nun am kommenden Sonntag beim SC Eintracht Heessen fortgesetzt werden, um am weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiter SuS Oberaden dranzubleiben.
Tore für den TV Verl: Meßling (11/4), Gojacic (5), Freier (4), Stein (3), Voss (3), Baltic (2), Winkler (2).

Artikel vom 03.11.2006