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Vom Kohlkopf zum
leckeren Sauerkraut

Siebtes Sauerkraut-Seminar des Heimatvereins Rehme

Von Julia Höft (Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Rehme (WB). Wie stellt man eigentlich Sauerkraut selbst her? Diese Frage wollte der Rehmer Heimatverein vor sieben Jahren klären und veranstaltete das erste Sauerkraut-Seminar. Am vergangenem Dienstag wurde nun zum siebten Mal der Werdegang des Kohls erklärt.

Die meisten Seminare werden in Tagungs-Räumen abgehalten und sind eher trocken. Sie haben selten etwas mit der Praxis zu tun und klären eher Sachverhalte und Theorien. Da verläuft das Sauerkraut-Seminar des Heimatvereins Rehme doch ganz anders. In der Diele des ehemaligen Fährhauses von Ditzen ist es laut und niemand sitzt an einem Konferenztisch und hört Experten über Verarbeitung von Sauerkraut zu. Hier wird es selbst hergestellt, natürlich mit fachmännischer Unterstützung.
Doch die meisten Teilnehmer brauchen die Erklärungen nicht mehr, denn sie sind bereits in den vergangenen Jahren dabei gewesen. So wie Christiane Pietsch. Sie macht bereits zum zweiten Mal mit und immer noch hat sie an der Arbeit viel Freude. »Ich habe im vergangenen Jahr schon gute Erfahrungen gemacht. Das selbst gemachte Sauerkraut schmeckt wesentlich besser als das gekaufte. Ich finde es schön, dass so eine alte Tradition lebendig gehalten wird.«
Damit hat der Heimatverein sein Ziel schon erreicht, wie Pressewart Hans-Jürgen Daniel erklärt. »Wir möchten diesen Brauch im Gedächtnis der Menschen bewahren und mit ihnen gemeinsam eine schöne Zeit verbringen«, sagte Daniel. Dafür sorgte nicht nur die gute Stimmung, die auf der Diele herrschte, sondern auch diverse Getränke und Leckereien, die den arbeitenden Teilnehmern zur Verfügung standen.
Rund 300 Weißkohl-Köpfe hatte der Heimatverein von einem Bauern aus Volmerdingsen bestellt, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Hans-Jürgen Daniel dazu: »Im vergangenem Jahr hatten wir etwa 130 Teilnehmer, die ihr eigenes Sauerkraut herstellen wollten. Da haben wir diesmal gut vorgesorgt. Wenn am Ende noch Kohl übrig bleibt, können wir den auch wieder zurückgeben.« Doch das wird nicht der Fall sein, denn bereits zu Beginn der Veranstaltungen waren 60 Teilnehmer versammelt, um die alte Tradition aufleben zu lassen. Sogar Teilnehmer aus Spenge und Preußisch Oldendorf seien dabei gewesen, versicherte der Presswart.
So wurde am vergangenen Dienstag fleißig geschnitten, gehobelt und gestampft, um in sechs bis acht Wochen das leckere, selbst gemachte Sauerkraut genießen zu können - ob mit Eisbein, als Eintopf oder in einem Salat.

Artikel vom 03.11.2006