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Liberales Urgestein wird 85 Jahre

Das langjährige FDP-Mitglied Günter Backs feiert seinen Geburtstag

Bad Oeynhausen (sae). Die Liste der Tätigkeiten von Günter Backs ist lang und eindrucksvoll: Mitglied des Rates, Fraktionsvorsitzender der FDP, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins, Mitglied des Landesfachbeirats Kurorte, Erholungsorte und Heilbäder, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes Bad Oeynhausen. Am Mittwoch feiert der bekannte Gastronom aus der Südstadt seinen 85. Geburtstag.

»Ich hielt es für vernünftig, mich um die Belange der Stadt und des Bades zu kümmern«, spielt der Rentner sein jahrzehntelanges Engagement in Politik und Wirtschaft bescheiden herunter. Dabei kann er an diesem Geburtstag auf ein eindrucksvolles Lebenswerk zurückblicken: 1950 übernahm er die elterliche Gaststätte an der Detmolder Straße, die bis dahin von den Engländern beschlagnahmt worden war. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria führte er 25 Jahre die Gaststätte Backs.
»Nach dem Krieg hatten wir den einzigen Saal in Oeynhausen«, erinnert er sich. Auch die Politik entdeckte diese Gelegenheit und nahezu alle Parteien erkoren die Gaststätte zu ihrem Treffpunkt. Als Mitglied der FDP griff er schon bald selbst in die Politik ein.
1961 wurde er in den Rat gewählt und unterstützte als sachkundiger Bürger die Arbeit des Rates im Verkehrs-, Haupt- und Finanzausschuss. Nach der Kommunalwahl 1964 leitete Backs die FDP-Fraktion im Rat und saß von 1975 bis 1984 als Vize-Bürgermeister schließlich selbst an den Schaltstellen der Macht. 1990 erhielt er für dieses Engagement das Bundesverdienstkreuz. Der damalige Oberkreisdirektor Dr. Rolf Momburg würdigte in seiner Laudatio Günter Backs Einsatz zum »Wohle der Werregemeinde«.
Auch der damalige Bürgermeister Willi Spilker überbrachte bei der Auszeichnug Grüße und erinnerte sich an die Gaststätte Backs als »inoffizielles Parlament, an dessen Theke manches interfraktionelles Gespräch geführt wurde«.
Diese Gespräche mussten jedoch von 1975 an woanders geführt werden. Denn Günter Backs wurde Geschäftsführer beim Gaststättenverband Ostwestfalen und verpachtete die Wirtschaft. Neben seiner politischen Tätigkeit war er stets bemüht, auch die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Zunächst als Ortsvorsitzender, dann als stellvertretender Kreisvorsitzender und von 1968 bis 1975 als zweiter Vorsitzender des Bezirksverbandes Ostwestfalen, an dessen Spitze er dann trat. Sein Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Wohl des Staatsbades. »Schließlich liegt hier der Ursprung der Stadt und damals war es mit seinen Einrichtungen der Hauptarbeitgeber.«
Mit seiner Frau Maria, Sohn Hans Günter, der die inzwischen in »Delfter Stuben« umbenannte Gaststätte in vierter Generation leitet, und Tochter Silvia wird er seinen Ehrentag feiern. Und obwohl keine große Feier geplant ist, werden wohl doch einige Weggefährten den Weg zu ihm finden.

Artikel vom 01.11.2006