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Laternenzug, Stutenkerle
und knisternde Flammen

Großveranstaltung der Kolpingfamilie am 12. November

Das Martinsspiel mit dem anschließenden Martinsumzug gehört mit bis zu 1000 Teilnehmern zu den traditionellen Veranstaltungen in der Stadt am schiefen Kirchturm. Organisation und Ausführung liegen in der Verantwortung der Kolpingfamilie Delbrück, die das Laternen-Fest seit 1984 in der jetzigen Form ausrichtet.

Die Mitglieder der Kolpingfamilie möchten für die Kinder in Delbrück einen schönen Martinszug gestalten und sie an die Geste der Mantelteilung erinnern. Denn diese Geste ist es, die die Menschen, in was für Zeiten auch immer, nicht vergessen haben.
Günter Lachmann ist die gute Seele des Martinsumzuges in Delbrück. 1984 erweckte er ihn mit Frauen und Männern der Kolpingfamilie zu neuem Leben. Nach wechselnden Standorten fanden die Spielleute 1996 auf dem Hügel vor der Johannes- Grundschule die ideale Freilichtbühne.
Vor zwölf Jahren übernahm die Kolpingschwester Maria Austerschmidt die umfangreichen Organisationsaufgaben, sie wird von Diana Kettelgerdes unterstützt. Den heiligen St. Martin spielt Maike Lindhauer, den Bettler mimt Rudolf Voß. Dazu kommen zwei Wächter, mindestens sechs Soldaten und ein Erzähler. Wichtige Helfer sind Meinolf Sprenger (er liefert seit 23 Jahren den guten Ton), die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Delbrück, die Männer des Ordnungsdienstes, die Stadtkapelle und das Jugendblasorchester.
Küster Gerd Ernst lässt passend die Kirchenglocken erklingen und zündet das Martinsfeuer an. Seit 1996 bauen Mitglieder der Kolpingfamilie als Kulisse für das Martinsspiel ein Stadttor auf. Für den Stutenkerlverkauf sowie den Ausschank von Glühwein und Kakao auf dem Kirchplatz stehen zahlreiche Helfer bereit. Der Erlös kommt der Caritas Delbrück für bedürftige Familien mit Kindern zugute.
Eines der größten Probleme war immer das Finden eines geeigneten Pferdes, das von Feuer, Laternen, Lautsprechern, Musikkapellen, Flutlicht und vielen Menschen nicht aus der Ruhe zu bringen ist. Nur einmal in den vergangenen 20 Jahren machten Sturm und Regen einen Laternenumzug unmöglich. Ersatzweise fand er in der Kirche mit den sangesfreudigen Geistlichen Pastor Rademacher und Vikar Wiesner statt, die Mantelverteilung wurde (ohne Pferd) würdevoll vor dem Hochaltar gespielt.

Artikel vom 08.11.2006