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Lebendige Wohnkultur

Vom »Hexenhäuschen« zum Prachtbau

Moderne Fachwerkhäuser lassen viel Liebe zum Detail erkennen.
Wohlstand prägte vor vielen hundert Jahren das Bild kleiner deutscher Städte. Reichtum und Einfluss wurden an Fachwerkfassaden mit kunstvoll verzierten Balken und liebevollen Verblendermustern demonstriert. Diese verspielte Schönheit von Fachwerk und Klinker wird für den privaten Hausbau wieder entdeckt. Vor allem die Liebe zum Landhaus-Stil unterstützt die Entwicklung. Fachwerk und Klinker schaffen ein herrschaftliches oder verträumtes Anwesen.
Das traditionelle Fachwerkhaus hat sich vielerorts vom »Hexenhäuschen« zum Prachtbau gemausert und erregt unweigerlich Aufmerksamkeit. Kein Fachwerk gleicht dem anderen. Dadurch erhält das Haus zusätzlichen Individualwert. Nennt man ein verklinkertes Fachwerkhaus sein Eigen, besitzt man etwas ganz Besonderes. Durch die robuste Bauweise und das ideale Wohnklima wird es zur persönlichen Trutzburg und einem behaglichen Heim, das Jahrhunderte lange Erfahrungen im Bauwesen in sich vereint und dem Bauherren zugute kommen lässt. Nach eigenen Vorstellungen kann das Strebenmuster des Fachwerks mit dem Vormauerwerk gefüllt und kombiniert werden. Kontrastreiche Farbigkeit von Balken- und Steinwerk setzt dabei die Fassade gekonnt in Szene. Ob übliche Ziegelsteingröße oder Sondermaße - der Klinker wirkt immer wieder anders. In der Kombination ergeben sich unterschiedlichste Vermauerungsformen. Der Fachmann nennt das »Verbände«. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältiger als die Balkenmuster beim Fachwerk. Da gibt es den wilden Verband, Block- oder Kopfverband, Märkischen Verband oder den Läuferverband. Hinzu kommen die unterschiedlichsten Zierverbände.
Glasflächen, wahlweise mit oder ohne Fensterläden, verordnen dem »altehrwürdigen« Haus schlussendlich ein junges Gesicht. Sie sollten - passend zum Landhausstil - verstrebt oder unterteilt sein.

Artikel vom 18.11.2006