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Steuersystem bringt Verwirrung

Gäste aus Viitasaari besuchen Kreis und Veterinäruntersuchungsamt

Schlangen (mai). Die Fragezeichen in den Gesichtern der Finnen waren nicht zu übersehen. Das deutsche Steuersystem schien für sie auch nach dem gestrigen Besuch im Kreishaus ein kleines Rätsel zu bleiben. In vielen anderen Belangen war der Ausflug in die lippische Kreisstadt allerdings sehr informativ.

Seit Samstag ist eine Reisegruppe aus Schlangens Partnerstadt Viitasaari in der Sennegemeinde zu Gast (wir berichteten gestern). Den Montag nutzten die technischen Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung Viitasaaris und die mitgereisten Kommunalpolitiker, um sich über die Behördenstrukturen in Lippe zu informieren. Nach einer Führung durch das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt, wurden sie im Kreishaus von Landrat Friedel Heuwinkel, Berthold Lockstedt, Dr. Heike Bierwirth-Wiest, Dr. Helmut Günther und Andreas Hubalek begrüßt, die ihnen Rede und Antwort zu den Themen Wasser- und Abwasser, amtsärztliche Tätigkeiten und Veterinär-Angelegenheiten standen.
Nach einer Einführung durch Friedel Heuwinkel interessierte die finnischen Gäste vor allem, wie der Kreis seine Tätigkeiten und Aufgaben finanziert. Und dabei wurde dann auch schnell klar, dass sich die Frage nach der Höhe der Kommunalsteuer in Deutschland eben nicht mit zwei Worten beantworten lässt. Weitere Fragen der Gäste bezogen sich auf die Organisation der Altenpflege und das Gesundheitswesen. Heuwinkel betonte, dass diese Art von Austausch für beide Seiten Vorteile bringe. »Wir orientieren uns zum Beispiel in Bildungsfragen gerne an Finnland. Das ist bei Ihnen einfach gut organisiert«, lobte der Landrat.
Ganze Arbeit leistete gestern Dolmetscherin Tuulikki Tunkkari-Wiesener, die für Fachbegriffe auch schon mal das Wörterbuch zu Rate ziehen musste. Begleitet wurden die Finnen von Schlangens Ordnungsamtsmitarbeiterin Claudia Weichert sowie Robert Göke von den Gemeindewerken. Gemeindebrandmeister Michael Müller und Dennis Voss hatten den Transport der Gruppe übernommen, die natürlich auch das Hermannsdenkmal besuchte und die Gelegenheit zu einem Stadtbummel nutzte.
»Schade, dass Sie nicht eine Woche später gekommen sind, dann hätten wir noch zusammen Schlänger Markt feiern können«, war ein Satz, den die Finnen während ihres Kurbesuches in der Partnergemeinde mehr als einmal gehört haben. Denn bereits heute macht sich die 17-köpfige Reisegruppe wieder auf den langen Heimweg. Lediglich Feuerwehrchef Henri Vänni wird am Wochenende noch mit seinen Schlänger Kollegen feiern.

Artikel vom 31.10.2006