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Rumpelstilzchen
ist sehr rege

Auch mit 25 Jahren noch jung

Enger (vz). Der Wunsch bleibt: Am liebsten würde Michael Hellwig ein Buch veröffentlichen, das alle Beiträge der Schülerautoren aus den vergangenen 25 Jahren enthält. Aber, das Rumpelstilzchen-Lesebuch wäre lückenhaft, weil so viele Beiträge entstanden, die in einer Ausgabe kaum Platz fänden.
Hellwig, Rumpelstilzchen- und Autorentreff-Gründer, ist dennoch guten Mutes: Vielleicht werde es in Zukunft Anthologien geben, in der junge Autoren ihre Texte wiedergeben, sagte er bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Literaturprojektes Rumpelstilzchen in der Galerie des Gerbereimuseums.
Dazu hatten sich am Montag Abend fast fünfzig Interessierte eingefunden. Es waren Personen, die an dem Literaturprojekt des Widukind-Gymnasiums mitwirkten und es waren Familienmitglieder der ehemaligen Autoren zugegen. Die meisten »Schreiber« stehen nun im Berufsleben, haben Kinder, so etwa Christoph Freese, dessen Töchter Marie-Lena und Isa längst ihre Freude am Schreiben entdeckt haben.
Weil es um das 25-jährige Bestehen der Literaten ging, musste auch gelesen werden. Christoph Freese las ein Gedicht, das 1984 in der 12. Rumpelstilzchenausgabe erschienen war. Seine Töchter bevorzugten die spannende Erzählung »Der Kartendieb«. Stil und Ausdrucksweise dieses Beitrages belegen, dass die Freese-Kinder wissen, worauf es ankommt und dass sie belesen sind.
Andere Autoren wie etwa Anna Bella Heinemann, schreiben und schreiben sich fast durch alle Stilrichtungen. Andere nehmen eine heitere Distanz zu ihren alten Texten auf und sagen: »Was ich damals geschrieben habe, ist schon verwunderlich« - so Alexander Luttermann, der seine »Musik aus dem Bauch« 1988 verfasste und dabei Mozart, Beethoven, Tschaikowski, Paul Newmann, Einstein begegnete. Mit ganz neuen Texten überraschten Rumpelstilzchen-Mitglieder wie Marvin Koltzsch, Stefanie Göhner oder Jessica Wunder ihre Zuhörer in der angenehmen Galerieatmosphäre.

Artikel vom 01.11.2006