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Das nächste Derby vor der Tür

Nach der Feier ist vor dem »Dreier«: Lippstadt schon heiß auf den SC Verl

Verl (cas). »Heute Abend sollen sie ruhig feiern und den Derby-Triumph genießen. Aber schon morgen steigen wir wieder voll in die Vorbereitung auf unsere nächste schwere Aufgabe ein«, ging SC Verls Trainer Mario Ermisch nach dem Supersieg gegen den FC Gütersloh schnell wieder zur Tagesordnung über.

Der 11. Oberliga-Spieltag ist der bisher erfolgreichste der Schwarz-Weißen. Erstmals stürmten sie mit begeisterndem Angriffs-Fußball (zumindest in der zweiten Halbzeit) an die Tabellenspitze und haben sich sogar ein kleines Polster zugelegt: Drei Punkte trennen den SCV von seinen Verfolgern Arminia Bielefeld II (Trainer Jörg Weber: »Dass wir für eine Nacht auf Platz eins standen, war nur eine nette Begleiterscheinung«) und FCG. Preußen Münster, immer noch der Topfavorit, weist schon vier Zähler Rückstand auf den frisch gebackenen Liga-Primus auf.
»Ich bin maßlos enttäuscht«, grantelte Preußen Trainer Georg Kreß nach der peinlichen Nullnummer beim VfB Hüls, der davor sieben Mal in Serie vergeigt hatte. »Wir befinden uns in einer kleinen Talsohle, aus der wir schnell wieder raus müssen«, räumte Münsters Teammanager Carsten Gockel ein. Und schon werden in der Domstadt Stimmen laut, dass man in der Winterpause unbedingt auf dem Transfermarkt tätig werden müsse. Die Preußen in Panik?
Nachrüsten, das haben die Verler mit ihrem proppevollen Qualitätskader nicht mehr nötig. Außerdem ist ein positiver Stimmungswandel an der Poststraße eingetreten. »Wir haben gegen Gütersloh immerhin ein 0:1 und 1:2 wettgemacht. Das steckt nicht jede Mannschaft weg«, freut sich Ermisch, dass sich seine immer selbstbewusster auftrumpfenden Schützlinge in der Hinrunde schon des öfteren von einem Rückstand nicht einschüchtern ließen. Sein Team sei in den letzten Wochen reifer und cleverer geworden, sieht der Trainer den SCV auf einem guten Weg.
Der führt jedoch die Verler am kommenden Sonntag zu einem Gegner, der inzwischen sogar an den Preußen vorbei gerauscht ist: Der SV Lippstadt, zu dessen Sponsorenkreis neuerdings der einstige FCG-Partner »Westfalen Krone« zählt, sorgt für reichlich Furore. »Wir können jeden schlagen - selbst Münster und Verl«, heißt SVL-Trainer Heinz Knüwe den Nachbarn herzlich willkommen. Zweifelsohne eine weitere Herausforderung für die forschen Verler, die auf die heimstärkste Truppe der Oberliga treffen: Lippstadt will am »Waldschlösschen« auch die sechste Partie vor eigenem Publikum gewinnen.
Auf den SCV kommen in der Hinrunde noch weitere Brocken zu, der dickste erwartet den Tabellenführer am vorletzten Spieltag. Da geht's zu Arminia II. Die restlichen Rivalen: Spvg. Hamm (10./H), SF Oestrich-Iserlohn (9./A), und Spvg. Erkenschwick (17./H). »Wir möchten natürlich oben bleiben. Aber es wird nicht einfach sein, unsere Spitzenposition zu verteidigen. Jetzt sind wir die Gejagten«, weiß Mario Ermisch, der auf Mariusz Rogowski weiter verzichten muss. Erneut aufgetretene Adduktorenbeschwerden verhinderten »Rogos« geplanten Derbyeinsatz. Der Abwehrrecke muss wieder eine Trainingspause einlegen.

Artikel vom 31.10.2006