31.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit ehrenamtlichen Helfern zurück zu den Grundlagen

Internationale Gäste geben der Landeskirche Impulse

Detmold/Kreis Lippe (SZ). »Back to the basics - Zurück zu den Grundlagen« fassen die fünf ökumenischen Gäste ihren Rat an die reformierten und lutherischen Christen in Lippe zusammen. Sie besuchten zehn Tage Gemeinden und Einrichtungen der Lippischen Landeskirche.

Mit einem Abschlussgottesdienst in der Detmolder Versöhnungskirche endete die Ökumenische Visitation in der Lippischen Landeskirche. Während der Visitationstage stand die Frage nach dem missionarischen Handeln im Mittelpunkt.
Die Gäste zeigten sich nach Angaben der Landeskirche in einem ersten Fazit beeindruckt von der Gastfreundschaft, die ihnen in Lippe entgegengebracht wurde: »Wir sind sehr warm empfangen worden und alle waren offen und bereit, ihre Arbeit begutachten zu lassen.« Zum Visitations-Team gehörten: Monika Polkowska (Evangelisch-reformierte Kirche in Polen), Pfarrer László Gonda (Reformierte Kirche Ungarn), Pfarrer Dr. Cyril Fayose (Evangelisch-presbyterianische Kirche Ghana), Leah Klaasten (Uniting Reformed Church in Southern Africa) und Pfarrerin Ilona Fritz (Protestantische Kirche in den Niederlanden). Sie besuchten die evangelisch-lutherische Gemeinde in Bad Salzuflen, die evangelisch-reformierte Gemeinde in Bega, das Evangelische Beratungszentrum des Diakonischen Werkes, den Landeskirchlichen Dienst und den Religionsunterricht am Felix-Fechenbach-Berufskolleg.
»Das soziale Engagement hat in den beiden Kirchengemeinden einen hohen Stellenwert«, meint die niederländische Pfarrerin Ilona Fritz. Lob gab es auch für die fachliche Kompetenz, die professionelle Arbeit und die gute Organisation des Evangelischen Beratungszentrums, die Verwobenheit der Angebote des Landeskirchlichen Dienstes in die Gesellschaft und den engagierten Religionsunterricht in der Berufsschule. Beeindruckt zeigte sich das Team von der guten Ausstattung, den Gebäuden und Räumen, den Pfarrern und den Ehrenamtlichen, die bereit seien, sich zu beteiligen. Eines allerdings fanden die Gäste aus den Partnerkirchen nicht oder nur in sehr geringer Form: die christliche Identität. Pastor Dr. Cyril Fayose aus Ghana: »Ihre Kirche ist in sozialen Bereichen sehr stark engagiert und trotzdem ist sie unsichtbar. Es spricht nichts dagegen, eine starke christliche Identität zu bilden.«
Dieser Eindruck der Scheu vor christlicher Offenheit begleitete das Visitations-Team während der gesamten zehn Tage: »Die Verkündigung und die Weitergabe des Evangeliums ist zugedeckt«. Die evangelische Kirche müsse sich klar machen, dass sie keine Volkskirche mehr sei, Basiskenntnisse seien im Volk nicht mehr vorhanden. Die Kirche müsse jetzt überlegen, wie sie Basiskenntnisse vermitteln kann. Dabei könne die stärkere Einbeziehung von Ehrenamtlichen helfen. Mission geschehe nicht mit Geld, sondern da, wo Menschen ehrenamtlich mitarbeiten können.

Artikel vom 31.10.2006