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Reliquie der seligen Pauline
von Paderborn nach Polen

Erzbischof Becker erfüllt eine Bitte aus dem Jahr 1861

Paderborn (WV). Unter dem Beifall der Gläubigen in der Kathedrale von Kolberg (Kolobrzeg) hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker jetzt Reliquien der seligen Pauline von Mallinckrodt dem Bischof der polnischen Diözese Köslin-Kolberg, Kazimierz Nycz übergeben.

Am Festgottesdienst nahmen auch Generalvikar Alfons Hardt, Diözesan-Caritasdirektor Volker Odenbach sowie weitere Vertreter des Diözesan-Caritasverbandes und der Schwestern der christlichen Liebe aus Paderborn teil. Unter den rund 1500 Gottesdienstbesuchern waren auch zahlreiche Touristen und Kurgäste aus Deutschland. Das polnische Fernsehen übertrug die Zeremonie.
Erzbischof Becker drückte in seiner Ansprache die Hoffnung aus, dass mit den Reliquien der Paderborner Seligen die Verbundenheit beider Diözesen vertieft werde. Mit dem polnischen Bistum Köslin-Kolberg, das erst Anfang der 70-er Jahre gegründet wurde, besteht seit 1994 eine Partnerschaft der diözesanen Caritasorganisationen. Zahlreiche Einrichtungen sind seitdem mit Paderborner Hilfe gegründet worden und erfahren tatkräftige Unterstützung. So konnten Mitarbeiter des Diözesan-Caritasverbandes ein Erholungsheim für Kinder in Kolberg, ein Frauenhaus und ein Mutter-Kind-Wohnhaus in Köslin besuchen. In Nosibody (Naseband), einem Dorf, das unter starker Abwanderung leidet, hat die Caritas eine Begegnungsstätte für Kinder eröffnet. Die Einrichtung trägt den Namen »Pauline von Mallinckrodt«.
Die Bezüge zur Paderborner Seligen zeigte beim Festgottesdienst in der Kolberger Kathedrale der Kösliner Diözesan-Caritasdirektor Prälat Pawel Brostowicz auf. Bereits 1861 habe Mutter Pauline die Bitte erreicht, im damals protestantisch geprägten Hinterpommern eine Niederlassung zu gründen. Die segensreiche Arbeit vor allem zum Wohl blinder Kinder hatte sich herumgesprochen. Damals musste Mutter Pauline die Bitte ablehnen, weil sie ihre gerade gegründete Kongregation nicht überfordern wollte.
»Jetzt ist sie bei uns angekommen«, erklärte Prälat Brostowicz unter dem Beifall der Gläubigen. Die Ankunft von Mutter Pauline in Pommern wurde entsprechend fröhlich gefeiert. Unten den Klängen schmissiger Blasmusik zogen Bischöfe und Gäste mit dem Porträt und den Reliquien der Seligen aus dem Mittelportal des gewaltigen Dom-Westwerkes hinaus. Mitarbeiter des Diözesan-Caritasverbandes Köslin-Kolberg nahmen anschließend die in ein Porträt von Mutter Pauline gefassten Reliquien in Empfang. Sie sollen ihren Platz in der Kapelle des Caritas-Hauses in Köslin erhalten.

Artikel vom 31.10.2006