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Klangfülle: Tiefe Bässe begeistern

Maxim Kowalew Don Kosaken singen Liturgisches und Volkstümliches

Steinhagen (el). Mit Überzeugung und großer Intensität - so präsentierten die Sänger der Maxim Kowalew Don Kosaken am Sonntag ihr Programm. Die nahezu vollbesetzte Dorfkirche genoss dabei den liturgischen ersten Teil genauso wie den beschwingten zweiten Teil mit russischer Volksmusik.

Schon zum zweiten Mal waren die russischen Sänger in Steinhagen zu Gast. Und erneut begeisterten die Stimmen in ihrer Perfektion und Fülle. Allerdings schien das Wetter und die Strapazen der 70 Auftritte, die das Ensemble in diesem Jahr bei einer Tournee durch alle deutschsprachigen Länder und Frankreich schon bewältigt hatte, auch Tribut zu fordern.
So konnte der Leiter der Gruppe, Maxim Kowalew, seinen Bass an diesem Abend wegen einer Erkältung nicht schwingen lassen. Und auch bei wenigen sehr hohen Diskant-Soli ließ sich leises Hüsteln vernehmen. Doch dem Klangerlebnis als Ganzes konnte das keinen Abbruch tun: Ganz unisono oder kompliziert ineinander geschachtelt stimmten die sieben Sänger ihre Stückauswahl an.
Darunter waren so bekannte Lieder wie die »Abendglocken« und das »Vater unser« von Tschaikowski. Sie gehören in die orthodoxe Liturgie. Sie bestimmt die Kultur der Kosaken, in deren typischer Uniform die Sänger in der Dorfkirche antraten, seit jeher. Gleichzeitig ist es eine Liturgie, die ausdrücklich vom Lied bestimmt ist und bis zum 17. Jahrhundert die gesamte klassische Kunst-Musikwelt prägte. Erst danach fanden auch weltliche Stücke Eingang.
Diese waren dann besonders von traditionsreichen Volksweisen inspiriert. Und so gehörte dieser komplexe und genauso tiefsinnige wie fröhliche Bereich der russischen Musik ebenfalls zum Vortrag der Don Kosaken. »Marusja«, die »Legende von den zwölf Räubern« und als Zugabe »Kalinka« übertrugen ihre typische Stimmung mit allen Höhen und Tiefen auf die Zuhörer und öffneten so mit viel Gefühl ein musikalisches Fenster in die fernen Weiten Russlands.

Artikel vom 31.10.2006