31.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Farbiger Akzent im Raum

Brinkschröder schuf Installation für die Stadtbücherei

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Mit seiner »Raumarbeit Nr. 2« bringt Rainer Brinkschröder (50) einen farbigen Akzent in die Paderborner Stadtbibliothek.

Die temporäre Inszenierung »nische_farbe_raum«, die am Freitag in Anwesenheit von Bürgermeister Heinz Paus eröffnet wurde und bis zum 16. Januar zu sehen sein wird, ist keine übliche Ausstellung auf Stellwänden. Sie will von den Besuchern quasi im Vorbeigehen entdeckt und enträtselt werden.
Der Paderborner Innenarchitekt, der derzeit auch mit der Umgestaltung des Paderborner Rathaussaals betraut ist, hat in der ersten Ebene der Stadtbücherei der äußeren Fensterwand ein »Farbband« verpasst und vier Stützpfeiler farbig gefasst. Dabei spielt er mit den Erfahrungen der Op-Art, die Flächen und Räume durch optische Täuschungen in Bewegung bringt und für Verschiebungen der Perspektive sorgt.
Brinkschröder hat die Fensternischen der Bibliothek mit winkelförmigen, farblich unterschiedlich gestalteten Scheiben besetzt, die durch ihre Anordnung mit Sichtspalten den Eindruck von Quadern erwecken. Erst bei näherer Inspektion erschließt sich dem Besucher die wahre Form. Beim Entlanglaufen an der Fensterfront gerät die Inszenierung in Bewegung - die »Körper« dehnen sich oder ziehen sich zusammen, je nach Blickwinkel.
Auf dieses »stark rhythmische Element« machte auch Renate Mildenberger in ihrer Einführung aufmerksam. Das Farbband, so die Dozentin der FH Lippe-Detmold, »tanze« um den Raum herum. Die Wirkung der von dem Bauhauskünstler Le Corbusier entwickelten Farbtöne sei dabei abhängig von Tageslicht und Standort.
Dieter Nowak sorgte für die musikalische Umrahmung.

Artikel vom 31.10.2006