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Leidenschaft für die Demokratie

Kreisparteitag: SPD-Generalsekretär Heil hält in Höxter Rede -ÊReineke als Vorsitzender bestätigt

Von Harald Iding
Höxter (WB). Als Carsten Stender Schülersprecher des König-Wilhelm-Gymnasiums war, hatte er es sich nicht träumen lassen, einmal ganz oben in der »Profiliga der Politik« mitmischen zu dürfen. Der 33-Jährige aus der Weserstadt ist heute Büroleiter des Generalsekretärs der SPD Deutschland, die »rechte Hand« seines Chefs.

Dr. Stender, der mit Gattin und Eltern den Kreisparteitag mitverfolgte, ist zugleich »der beste Freund« Heils, wie dieser vom Rednerpult aus gerne erklärte.
Wohl auch dieser hervorragenden Beziehungen nach Berlin ist es zu verdanken, dass der viel beschäftigte Generalsekretär am Samstag nicht in irgendeinem TV-Studio vor einem Millionenpublikum Auskunft gab über die Probleme und Chancen Deutschlands, sondern in der Stadthalle von Höxter ein leidenschaftliches Plädoyer für die Demokratie hielt. So setzt sich Heil dafür ein, dass das Erststudium für Studenten wieder gebührenfrei sein muss und sich jeder Bürger für die Gesellschaft einbringen kann. »Wer heute eine Arbeit hat, der muss davon auch leben können! Die Löhne weiter runter zu drehen -Êdas kann man vor diesem Hintergrund nicht vertreten.« Der Sozialstaat Deutschland habe sich doch erst im 20. Jahrhundert entwickelt und man sollte in der Politik alles daran setzen, ihn nicht gleich wieder zu demontieren. Die Sozialdemokratie sei vor 143 Jahren gegründet worden, damit sich die Talente von allen Menschen -Êund gerade der Kinder -Êentwickeln könnten. Leider würde der Anteil derjenigen, die heute »abgehängt werden« und nicht mehr teilhaben an Bildung und Sprache, zunehmen. »Werte und Taten - die passen bei uns in der SPD noch zusammen«, stellte Heil in seinem mehr als einstündigen, freien Vortrag heraus.
Ein weiterer Höhepunkt des Kreisparteitages war die Wahl des Vorstandes. Mit 88 Prozent der Stimmen erreichte Johannes Reineke (50) die Bestätigung seines Amtes als Kreisvorsitzender. Zu seinen Stellvertretern wählten die rund 80 Delegierten Werner Böhler aus Höxter (93,2 Prozent), Dorit Flore (Willebadessen, 92) und Joachim Vogt aus Höxter (93,2). Schatzmeister bleibt Andreas Suermann aus Borgentreich (90,4) und Schriftführer ist Swen Horstmann aus Nieheim (mit 87,3 Prozent der gültigen Stimmen).
Als weiteren Gast aus Berlin konnte Reineke die heimische Abgeordnete Ute Berg begrüßen, die sich gerade auch im Gesundheitsbereich stark für die Bürger engagiere. Sie sagte: »Die Gesundheitsreform bietet mehr Vorteile, als man auf den ersten Blick vermutet. Es ist und bleibt aber eine Reform, die ständig angepasst werden muss. Eine Lösung, die alle perfekt finden, gibt es nicht!«

Artikel vom 30.10.2006