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Sascha sucht
seinen Retter

12-Jähriger stürzte mit dem Rad

Von Julia Lüttmann
Spenge (SN). Blutüberströmt stand Sascha Härtge am Freitag Nachmittag vor seinem Elternhaus. Nur wenige Minuten vorher war er mit dem Fahrrad aufgebrochen, um sich in Spenge mit seinen Freunden zu treffen. Doch auf der Mitte der Straße An der Allee stürzte er und verletzte sich an Kopf, Händen und Knie. Wie sich dieser Unfall ereignete, daran kann sich der Zwölfjährige nicht erinnern - und auch nicht, wer ihn gefunden und nach Hause gebracht hat. Jetzt sucht er seinen Retter, möchte ihm für die Hilfe danken.

»Was ist mit mir los? Warum blute ich? Mir tut alles weh!« Als Sascha am Freitag verletzt und etwas desorientiert vor der Tür stand, war seine Mutter Marion Härtge natürlich geschockt. »Sascha wusste ja selbst nicht, was passiert war.«
Sofort fuhr sie mit ihrem Kind ins Bünder Lukas-Krankenhaus, die Ärzte dort konnten sie schnell beruhigen. Sie diagnostizierten eine Gehirnerschütterung, Prellungen und Schürfwunden im Gesicht, von denen in zwei Monaten bereits nichts mehr zu sehen sein wird.
Die Kopfschmerzen haben schon wieder ein bisschen nachgelassen und auch die Schwellungen an der rechten Hand sind zurückgegangen. Am heutigen Montag darf Sascha nicht zur Schule, auch als Fußballer in der D-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Hücker-Aschen muss der Mittelfeldspieler einige Wochen aussetzen, doch dann wird alles wieder verheilt sein.
Die Familie Härtge ist natürlich erleichtert - besonders, weil ein Unbekannter Sascha so schnell geholfen hat. Leider hat sich der Mann, der ein dunkles Auto fuhr, nicht bei der Familie gemeldet. »Ich habe ihm meinen Namen gesagt, dann hat er mich gefragt, ob alles in Ordnung ist und mich zu Hause abgesetzt«, weiß Sascha noch.
»Wir möchten ihm gerne danken«, betonte Marion Härtge gestern im Gespräch mit den SPENGER NACHRICHTEN. Sie hofft außerdem, dass der unbekannte Helfer gesehen hat, was passiert ist. Ihre Bitte: »Er soll sich bei uns melden.« Die Familie ist unter der Rufnummer 0 52 25-87 37 79 zu erreichen. Sascha würde sich sehr freuen, wenn er dem Helfer ein kleines Geschenk überreichen könnte.
Dass Sascha angefahren wurde, schließen seine Eltern aus. Saschas Mutter und ihr Lebensgefährte Walter Klaerding vermuten, dass Sascha, der mit seinem Fahrrad gerne etwas sportlicher fährt und Stunts ausprobiert, ein bisschen zu schnell war und dann gestürzt ist.
»In Zukunft«, das hat der Zwölfjährige sich fest vorgenommen, »werde ich ein bisschen vorsichtiger fahren«. Und auch den Fahrradhelm, den er am Freitag zu Hause gelassen hatte, setzt er jetzt lieber auf.

Artikel vom 30.10.2006