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Die Tabellenführung ist futsch

Fußball-Bezirksliga: SV Borgholz/Natzungen - RSV Barntrup 0:1 (0:1)

Von Winfried Vogt
Borgholz (WB). Doppeltes Wehklagen am Jordan: Die gestrige 0:1 (0:1)-Niederlage des Fußball-Bezirksligisten SV Borgholz/Natzungen im Spitzenspiel gegen den RSV Barntrup bedeutete nicht nur den Verlust der Tabellen-führung. Auch der Heimnimbus der bisherigen Unbesiegbarkeit ist damit futsch!

Das goldene Tor in der Partie des bis dato Tabellenführers gegen den Rangdritten aus dem Lipperland erzielte nach 20 Spielminuten der sehr agile Henning Gelhaus. Er traf mit einem satten Schrägschuss aus 18 Metern Torentfernung ins lange Eck - unhaltbar für den jungen Borgholz/Natzunger Keeper Johannes Rudolph.
Die Gäste, jetzt seit elf Begegnungen unbesiegt, führten nach Spielschluss in Borgholz einen Freudentanz auf. Mit Recht, denn nach acht Siegen in Folge sind die von der niedersächsischen Landesgrenze angereisten RSVer neuer Liga-Primus in der Staffel III. Sie profitierten dabei von Lüerdissens Punktverlusten in Beverungen.
Die Tabellenführung hätte nach Spielanteilen und Torgelegenheiten aber ganz klar in Borgholz bleiben müssen. Aber was nützt das alles, wenn nichts Zählbares dabei herauskommt.
»Wir haben hier Fußball paradox gesehen«, kommentiere der Borgholz/Natzunger Spielertrainer Burkhard Sturm die Partie nach dem Abpfiff im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
»Wir hatten Torchancen ohne Ende und die Barntruper gewinnen am Ende das Spiel«, raufte sich der Warburger nach der ersten Heimniederlage dieser Serie die Haare. Er bemerkte zudem, dass sich sein Team an die eigene Nase fassen müsse, denn so viele klare Möglichkeiten dürfe man einfach nicht vergeben.
Zuschauer und Spieler sahen bezüglich der Chancenverwertung Parallelen zur Begegnung vor einer Woche gegen den Post SV Detmold. Auch da hatten die Jordanen reichlich Chancen, auch da war die Torausbeute (wie berichtet) mangelhaft gewesen.
Im Spiel gegen Barntrup hielten sich am gestrigen Sonntag beim Auslassen der Tormöglichkeiten erneut Pech und Unvermögen die Waage.
Einige Beispiele: Ein Kopfball von Matthias Filker wird auf der Torlinie geklärt (23.). In der 43. Minute springt der Ball einem weiteren Filker-Kopfball vom Innenpfosten ins Feld zurück. Oder die Riesentormöglichkeit von Ruben Vornholt in der letzten Spielminute. Schiri Jens Weber aus Bad Wünnenberg hatte schon die Pfeife am Mund, ließ aber weiter spielen. Und der gestern glücklose Borgholzer Aktivposten konnte allein vor Gästetorhüter Felde das Leder nicht im Netz unterbringen. Es sollte einfach nicht sein!
Zurück zur ersten Halbzeit. Hier hätten Stefan Disse und André Sima kurz hintereinander in der 38. und 39. Minute das »Ding« eigentlich machen müssen, doch ihnen blieb ein Treffer versagt. Beim vorwiegend im zweiten Abschnitt zu sehenden »Einbahnstraßen-Fußball« lag ein befreiendes Borgholzer Tor förmlich in der Luft - aber die Gäste ließen keinen Treffer zu.
Sie spielten von Anfang an defensiv, bauten um ihren Strafraum einen geschicktes Abwehrbollwerk, und hatten letztendlich Erfolg damit. Die Barntruper, die nun 28 Zähler und damit einen Punkt Vorsprung auf Borgholz/Natzungen haben, blieben zudem durch Konterangriffe nicht ungefährlich. Chancen, die Führung auszubauen, hatte in der 58. und 80. Minute erneut Gelhaus. Einmal ging sein Kopfball knapp am Borgholzer Gehäuse vorbei und später verzog er freistehend aus spitzem Winkel.
SV Borgholz/Natzungen: Rudolph - Krasmann (46. Manske), Redecker, Oberhoff, Filker, Disse, Lotze, Vornholt, M. Oestreich, Lütkemeyer, Sima.

Artikel vom 30.10.2006