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Gütersloher sind mit ihrer
Stadtbibliothek zufrieden

Kunden wünschen lediglich erweiterte Öffnungszeiten

Von Alexander Gionis
Gütersloh (WB). Die Gütersloher stellen ihrer Stadtbibliothek in nahezu allen Bereichen ein gutes Zeugnis aus. Das ist das Ergebnis der umfangreichen Kundenumfrage und Kunden- analyse, die eine Arbeitsgruppe der Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften der Fachhochschule Köln im Frühjahr dieses Jahres durchgeführt hat.

Die Befragung gliederte sich in vier Teile: 722 Kunden wurden in der Bibliothek interviewt, 105 online über die Bibliotheks-Homepage. Hinzu kamen eine Telefonbefragung von 261 ehemaligen Kunden und eine Bürgerbefragung mit 737 Teilnehmern auf dem Berliner Platz. In der 120 Seiten umfassenden Auswertung der Befragung kommt die Kölner Arbeitsgruppe nun zu dem Schluss, dass lediglich die recht mageren Öffnungszeiten deutlich verbesserungswürdig seien. So sei die Öffnung auch am Montagnachmittag »der dringlichste Kundenwunsch«. Sehr gut schneidet die Stadtbibliothek vor allem in den Bereichen »Atmosphäre« und »Mitarbeiterservices« ab. Die Freundlichkeit der Mitarbeiter, ihre Kompetenz und gute Beratung wird von den Kunden besonders hoch eingeschätzt. Lediglich die »Aktivität« des Personals (Aufmerksamkeit, Ansprache) wird weniger gut beurteilt.
Generell zufrieden zeigten sich alle befragten Gruppen mit dem Medienangebot. Selbst die »Nicht-mehr-Kunden« nahmen zu 75 Prozent an, »dass die Medien, die sie interessieren, auch da sind«.
Somit bescheinigt das Gutachten der Stadtbibliothek Gütersloh letzten Endes auch ein großes Wachstumspotential: Mehr als 70 Prozent der Nicht-mehr-Kunden könnten sich durchaus vorstellen, wieder Kunde zu werden, und bei der Bürgerbefragung bekundete mehr als ein Drittel das Interesse, die Stadtbibliothek näher kennen lernen zu wollen. Auch die Altersstruktur der Gütersloher Bibliothekskunden verspricht gute Zukunftsaussichten. Der Anteil der über 60-Jährigen sei zwar relativ schwach, dafür hätte die Gütersloher Stadtbibliothek aber einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kunden unter 25 Jahren. Um diesen Anteil zu festigen, empfiehlt die Kölner Arbeitsgruppe, den für Jugendliche besonders attraktiven Bestand an aktuellen CDs und DVDs zu vergrößern. Ein Ausbau der Computerarbeitsplätze sei ebenfalls wünschenswert, auch wenn das diesbezügliche Angebot bereits jetzt schon verhältnismäßig gut sei.

Artikel vom 28.10.2006