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Freundeskreise verstärken Kontakt zwischen Ungarn und Deutschland

Festakt zur Erinnerung an den Aufstand in Budapest vor 50 Jahren

Paderborn (WV). Bewegende Erinnerungen an den Ungarn-Aufstand vor 50 Jahren wurden lebendig, als der Deutsch-Ungarische Freundeskreis (DUF) Paderborn zu einer Gedenkfeier ins Rathaus einlud.
Bürgemeister Heinz Paus bezeichnete in seiner Begrüßungsansprache den ungarischen Volksaufstand vom 23. Oktober 1956 als wichtigen »Schritt zur Wiedervereinigung Deutschlands und Europas«. Elmar Brok, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Beziehungen im Europäischen Parlament und Kenner der Geschichte Ungarns, bezeichnete die Ereignisse im Budapester Herbst als »Zäsur in der europäischen Geschichte« und betonte die Bedeutung des Ungarn-Aufstandes auch für die Geschichte der Bundesrepublik.
Der 23. Oktober sei in der ungarischen Geschichte auch als Neuanfang zu sehen. »Dies ist der Tag, an dem die ungarische Verfassung verabschiedet wurde«, vermerkte Dr. Peter Spary, Präsident der Deutsch-Ungarischen-Gesellschaft in der Bundesrepublik in seiner Festansprache.
Als Vertreter der Ungarischen Botschaft überbrachte Konsul Guyla Belal Grußworte. Es sieht die Freundschaft Ungarns zu Deutschland gewahrt - nicht zuletzt durch die Verbindung der Freundeskreise zu der ungarischen Bevölkerung und vielen kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Institutionen.
Die bewegenden Ereignisse im Donauland hat der Zeitzeuge Ladislaus Ruttkay, Ehrenpräsident des Paderbotrner DUF, niedergeschrieben. Die Schauspieler Heiko Grosche und Hans-Gilbert Reuß verstanden es, die Erlebnisse Ruttkays in den Straßenkämpfen, Demonstrationen und Diskussionen des Jahres 1956 außerordentlich plastisch herüberzubringen.
Der Redakteur Dr. Georg Hefty brachte die Ereignisse von 1956 und 1989 in Verbindung. Seine Korrespondentenzeit von 1986 bis 1993 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat ihn wesentlich geprägt. Er war Zeuge des Wandels Ungarns von der kommunistischen Volksrepublik zur demokratischen Republik. Hefty vertritt die Ansicht, dass sich Ungarn auf dem richtigen Weg befinde. Die Einführung des Euro und der Beitritt zum Schengener Abkommen seien die derzeit größte Aufgabe der Regierung.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch den Pianisten Attila Pless und den Sänger Zsolt Haja. Sie musizierten Werke von Schubert, Kodály, Liszt und Erkel.

Artikel vom 06.11.2006