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»Geschäfte könnten besser laufen«

Marienfelder Markt: Zwei Beschicker (Fisch und Käse) geben auf - Zu wenig Kunden

Von Judith Frerick
Marienfeld (WB). Nicht einmal zwei Monate sind ins Land gestrichen, und die ersten Beschicker haben sich bereits vom neuen Marienfelder Markttreiben verabschiedet. Der Fischstand ist bereits nach drei Markttagen verschwunden, der Käsestand rollte am Freitag zum letzten Mal ins Klosterdorf. Und auch die anderen Anbieter murren ein wenig: »Die Geschäfte könnten besser laufen«.

Bruder Simeon, der den Markt ins Leben rief, wiegelte am Freitag ab: »Alle reden den Markt kaputt, der von der Bevölkerung angenommen wird. Sicher, der Fischstand ist weg. Ich konnte allerdings einen neuen Fischhändler aus Bielefeld gewinnen, der Mitte November kommt«, setzt sich Bruder Simeon für den neuen Handelsplatz ein. Der Geistliche plant Aktionen, um den Freitagsmarkt auf dem Klosterhof weiter zu beleben: »Wir werden jetzt 5000 Handzettel an die Marienfelder Haushalte verteilen, um auf das Angebot aufmerksam zu machen. Außerdem ist eine Aktion zum ersten Advent geplant«. Sein Eindruck: »Die Kunden, die hier sind, sind zufrieden«.
Dieser Eindruck täuscht nicht. Ursula Dahlkämper und Marianne Schmitfranz aus Marienfeld geraten ins Schwärmen, wenn sie von den Delikatessen vom Hof Schulze Osthoff (Freckenhorst) sprechen: »Das ist Spitzenqualität und alles aus eigener Herstellung«. Auch Birgit Thebing kann nicht meckern: »Hier finde ich alles, was ich brauche. Ein paar Stände mehr könnten es aber schon sein«.
Etwas mehr? Das ist gar nicht so einfach, zumal die zwei Händler die Segel streichen. Auch der »Cappuccino-Mann« war am Freitag nicht auf seinem Standplatz. Das WESTFALEN-BLATT fühlte den Marktbeschickern auf den Zahn. »Ich bin heute das letzte Mal hier. Wir zahlen drauf, zumal wir eine weite Anreise haben. In Detmold machen wir fast den dreifachen Umsatz«, meint Käseverkäuferin Marita Zurheide (Biolandhof Flötotto), dass die Resonanz zu gering ist. An ihrem Angebot kann es nicht liegen: Die Kunden haben die Qual der Wahl zwischen 130 Käsesorten.
Mit dieser Meinung steht sie nicht alleine da. »Bisher haben wir keinen Gewinn gemacht«, zieht Ferhat Albayrak (Istanbul Markt) eine Zwischenbilanz. Und weiter: »Wir warten jetzt erst einmal bis zum nächsten Jahr ab, hoffentlich wird der Umsatz besser«. Ähnlich sieht's Norbert Behnke (»Der Teewagen«): »Wir liegen am unteren Limit, was noch vertretbar ist«.
Noch bis Weihnachten abwarten will Jan-Bernd Schulze Osthoff von der gleichnamigen Fleischerei: »Wenn's gut läuft, habe ich am Ende des Markttages 60 Bons in der Kasse. Das muss sich hier einfach noch mehr herumsprechen. Der Umsatz ist auf jeden Fall deutlich geringer als auf anderen Märkten«.
Auch Marktleiter Volker Stertkamp und Ingrid Schmitz (Stadt) beziehen Stellung: »Manche Beschicker sind zufrieden, andere wiederum nicht. Die ersten zwei Wochen lief es ganz gut, mit den Herbstferien wurde die Besucherresonanz allerdings weniger«. Gleichzeitig verwiesen die beiden Verwaltungsmitarbeiter darauf, dass der Marienfelder Markt am kommenden Freitag, 3. November, auf Grund des Martinssonntags ausnahmsweise auf der Klosterladen-Seite stattfinden wird.

Artikel vom 28.10.2006