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Gemeinsam
neue Wege
beschreiten

Tagung der Kreissynode mit Wahlen

Von Heide Welsau
Kreis Höxter (WB). »Miteinander reden und dann gemeinsam nach Befreiung suchen.« Dieses Zitat aus der Andacht von Pfarrerin Kerstin Heibrock zu Beginn der Kreissynode in Paderborn ist ein anschauliches Bild für die Situation des Evangelischen Kirchenkreises und seine wichtigsten Aufgaben bis zur großen Finanzsynode im Februar 2007.

Bis dahin sollen die jetzt vorgestellten Vorschläge für die Grundversorgung der Gemeinden und den Ausbau von Gemeindezentren in den Presbyterien der 24 Kirchengemeinden im Hochstift und den Gremien des Kirchenkreises weiter diskutiert werden und zu Gemeindekonzeptionen und Beschlussvorlagen reifen.
Parallel dazu wird die »Projektgruppe Kirchenkreis-Konzeption« anhand der vom Kreissynodalvorstand in einer Klausurtagung erarbeiteten Prioritätensetzung eine Vorlage für die Februarsynode erarbeiten. »Wir stehen an einem Punkt der Strukturveränderung. 30 bis 40 Prozent unserer Ausgaben müssen wir kürzen«, wies Synodalassessorin Ute Wendorff (Warburg) auf die Dringlichkeit hin. »Was soll erhalten bleiben? Was soll nach Möglichkeit ausgebaut werden? Welche Aufgaben sollen nicht mehr abgedeckt werden?«, formulierte die Superintendentin Anke Schröder die notwendigen Fragen. Viele der Kürzungsbeschlüsse zu Personal- und Sachausgaben der Oktobersynode 2005 seien umgesetzt worden, zum Beispiel in den Bereichen Mediothek, Amt für Jugendarbeit, Gemeindesekretariate, Kirchenmusik und Küsterdienst. Manches brauche noch Zeit. Geändert wurde der Beschluss, die Stelle der Bausachbearbeitung auf 50 Prozent zu reduzieren. Unter anderem aufgrund der umfangreichen notwendigen fachtechnischen Beratung in den Kirchengemeinden sowie der Wirtschaftlichkeit ihrer Immobilien wird sie weiterhin als ganze Stelle erhalten bleiben.
Die Diskussion der 105 anwesenden stimmberechtigten und 14 beratenden Mitglieder der Synode, die 84154 Protestanten in den Kreisen Höxter und Paderborn sowie im lippischen Lügde vertreten, machte deutlich: Es gibt die Sorge, bei einem Abbau die Menschen auf dem Land nicht mehr ausreichend gut im Flächenkirchenkreis Paderborn erreichen zu können. Es gibt aber auch Aufbruchstimmung und Visionen, wie die vom Ausbau von Gemeindezentren etwa zu Zentren für Kirchenmusik oder Jugendarbeit, die Ausstrahlungskraft für eine ganze Region haben und so andere Gemeinden entlasten.
Dies könne eine Alternative zur Zusammenlegung von Kirchengemeinden sein, betonte Pfarrerin Christel Weber (Borchen). Insgesamt gibt es 76 Gebäude im Kirchenkreis Paderborn. Dazu gehören Kirchen und Gemeindehäuser ebenso wie Gemeindezentren, in denen die Kirche integriert ist.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Kreissynode waren Wahlen. Zum neuen Mitglied des Nominierungsauschusses wurde die Verwaltungsangestellte der Diakonie Paderborn-Höxter Brigitte Casson (Dörenhagen) berufen. Als Nachfolger von Pfarrerin Sabine Federmann wurde Pfarrer Claus-Jürgen Reihs (Warburg) zum Synodalbeauftragten für den Kirchlichen Unterricht im Ostteil des Kirchenkreises gewählt.

Artikel vom 30.10.2006