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Rob Reekers:
»Das wird sicher lustig«

Gast in Wiedenbrück

Wiedenbrück (WB). Ein Spitzenspiel ist dem Fußball-Kreis Gütersloh nicht genug. Parallel zum Oberliga-Derby an der Poststraße steigt an der Ems der Verbandsliga-Kracher: Der SC Wiedenbrück 2000 empfängt als Tabellenzweiter den Ligavierten SuS Stadtlohn. WB-Sportredakteur Dirk Heidemann sprach mit SuS-Trainer Rob Reekers, lange Jahre als Spieler und Trainer beim FC Gütersloh tätig.

Sind Sie traurig, am Sonntag im Jahnstadion an der Bande stehen zu müssen anstatt in Verl auf der Tribüne zu sitzen?Rob Reekers: Nein, ich wäre sowieso nicht von Ahaus nach Verl gefahren. Mit dem FCG habe ich quasi nichts mehr zu tun. Ich habe beide Teams auch noch nicht gesehen und kann daher nicht sagen, wie das Derby ausgehen wird. Der FCG ist sicher gut dabei, aber die Saison ist sehr lang.
Mit der 0:1-Heimniederlage gegen Hiltrup hat ihr Team eine noch bessere Ausgangsposition vergeben, Rang zwei musste an Wiedenbrück abgetreten werden.Rob Reekers: Das Spiel war für mich als Trainer grausam. Gut spielen und doch verlieren - schlimmer geht es nicht. Wir standen fünf Mal frei vor der Kiste und hätten den Torhüter fragen können, wo er den Ball hinhaben will. Hiltrup hat in der 75. Minute nach einer Ecke zum zweiten Mal auf unser Tor geschossen - und der Ball war drin. Der TuS-Trainer hat sich nachher für seinen Sieg bei mir entschuldigt. Das sagt doch alles aus.
Wie schätzen Sie die Aufgabe in Wiedenbrück ein?Rob Reekers: Es wird für uns ein sehr schweres Spiel, auch wenn ich Wiedenbrück noch nicht gesehen habe. Der SCW hat eine ordentliche Truppe, zu 75 Prozent ist das eine echte Oberliga-Mannschaft. Aber wir werden uns nicht verstecken und Gas geben, so wie wir es immer tun. Da gibt es für mich keinen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspiel. Im Angriff müssen wir allerdings effektiver werden, nach hinten hin lassen wir ohnehin nie viel zu.
Kann der SC Wiedenbrück in die Oberliga aufsteigen?Rob Reekers: Warum nicht? Die sechs Mannschaften, die jetzt vorne stehen, tun sich nicht viel. Entscheidend wird sein, wer über die Saison gesehen am wenigsten Verletzungspech hat. Die meisten Klubs haben 13 gute Jungs, doch dahinter kommt nicht mehr viel.
Mit Pierre Nguindjell, Raphael Negri, Aleksandar Knezevic und dem derzeit kranken Andre Grunwald stehen gleich vier Spieler im SCW-Kader, die Sie schon beim FCG trainiert haben. Ein komisches Gefühl?Rob Reekers: Nein, das wird sicher lustig. Ich freue mich, meine Ex-Spieler wieder zu sehen, mit denen ich mich immer gut verstanden habe. Wenn wir dann noch die drei Punkte mitnehmen, dann war es ein gelungener Nachmittag.

Artikel vom 28.10.2006