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SCP-Fluch: die verflixten Standards


Paderborn (pk). Bei den Einwechslungen bleibt Roland Seitz das glückliche Händchen treu. Keine Minute war Erwin Koen gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Platz, da bereitete der Holländer mit seinem ersten Ballkontakt das 1:0 von Thomas Bröker vor.
Dafür lastet auf dem neuen Cheftrainer des SC Paderborn 07 ein anderer Fluch: Der Ausgleich von Marek Mintal neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war der fünfte Gegentreffer in Folge nach einer Standardsituation. Durch Ecken, Freistöße und Elfmeter: So gewann Koblenz im Hermann-Löns-Stadion mit 2:1, so führte Essen mit 2:0 (Endstand 2:2) und so leitete der Erstligist die Wende ein.
»Standards sind unser Problem. Aus dem Spiel lassen wir kaum Chancen zu, aber auf dem Niveau entscheiden häufig ruhende Bälle«, so Markus Krösche. Co-Trainer Dariusz Pasieka hat Ähnliches festgestellt: »In der Bundesliga fallen immer mehr Tor nach Standards. Zum einen, weil die Mannschaften das intensiver trainieren, zum anderen, weil die Bälle mittlerweile ganz anders fliegen.« Im Falle des 1:1 vom Mittwoch lag es weniger am Ball als am Haaransatz von Robert Vittek. Der veränderte nach der Ecke von Javier Pinola die Richtung des Balles so, dass der zum Abwehrversuch bereite Marc Gouiffe à Goufan nicht ans Leder kam. »Mintal hat kaum am Spiel teilgenommen, aber so eine Chance lässt er sich nicht entgehen«, ärgerte sich Seitz über den späten Ausgleich und die Entstehung: »Wenn Timo Röttger den Ball weghaut, gibt es die Ecke erst gar nicht.«

Artikel vom 27.10.2006