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»Mit TuS auf Augenhöhe«

Nachgefragt bei Manfred Vogel

Bad Driburg /Anröchte (bez). Seit neun Jahren gehören die Tischtennis-Damen des TuS Bad Driburg der höchsten deutschen Spielklasse an. Ob die Badestädterinnen die Jubiläumssaison noch erreichen, scheint derzeit allerdings mehr als fraglich, denn das Team steht mit dem Rücken zur Wand. Eine Niederlage am Sonntag im Kellerduell gegen den TTK Anröchte könnte bereits das Ende dieser Ära einläuten.
Grund genug, nachzufragen wie der Manager des Gegners die Situation einschätzt. Manfred Vogel vom TTK Anröchte stellte sich den Fragen von WESTFALEN-BLATT-Mitarbeiter Bernhard Zosel.
Herr Vogel, was rechnet sich der TTK Anröchte am Sonntag aus?Manfred Vogel: Wir werden mit der besten Mannschaft auflaufen und befinden uns mit dem TuS Bad Driburg auf Augenhöhe. Es wird sehr knappe Spiele geben, wobei ich die Gastgeber in den vier Einzeln von Elena Waggermayer und Natalia Cigankova leichte Vorteile zugestehe. Ich tippe auf ein 5:5-Unentschieden.
Steht der Verlierer des Spiels mit einem Bein in der zweiten Liga? Manfred Vogel: Ja, das kann man getrost unterstreichen. Wer am Sonntag verliert, kann mit den Planungen für die zweite Bundesliga beginnen.
Wie beurteilen sie das bisherige Abschneiden des TuS Bad Driburg ? Manfred Vogel: Die Mannschaft hat eigentlich ganz ordentlich gespielt und hätte sicher einen Punkt verdient gehabt. Bei den 4:6-Niederlagen in Kroppach und Busenbach hat nur das Quäntchen Glück gefehlt. Ich traue dem TuS Bad Driburg aber zu, auch gegen einen stärkeren Gegner für eine Überraschung zu sorgen. Die Mannschaft ist nicht schwächer als im Vorjahr, nur die Liga ist viel ausgeglichener und insgesamt stärker geworden.
Ihre Mannschaft hat bisher alle fünf Partien verloren...Manfred Vogel: Trotzdem haben wir in einigen Spielen gut mitgehalten und hätten auch gut und gerne ein Unentschieden erreichen können. Insgesamt sind unsere Chancen in diesem Jahr besser als in der vergangenen Saison, wo wir ja bereits abgestiegen waren. Wir konnten nur drin bleiben, weil der Meister der zweiten Bundesliga Nord sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen wollte.
Wird es diesmal auf jeden Fall zwei Absteiger geben? Manfred Vogel: Davon gehe ich aus. Nach Lage der Dinge werden die beiden Meister der zweiten Ligen Nord und Süd diesmal den Aufstieg wahrnehmen. Ob sich eine Mannschaft aus finanziellen Gründen zurückzieht, kann man schwer voraussehen.
Was würde passieren, wenn der TTK Anröchte Vorletzter wird und es doch nur einen Absteiger gibt? Manfred Vogel: Für uns steht fest, dass wir auf jeden Fall in die zweite Liga gehen, wenn wir sportlich den Klassenerhalt nicht schaffen. Das heißt, wir bleiben definitiv nur drin, wenn wir Rang acht erreichen. Wir haben zwei Pläne in der Schublade, einen für die erste Bundesliga und einen für die zweite Liga. Ein Abstieg wäre für uns kein Beinbruch.
Die Begeisterung in Anröchte ist riesig. Wie wird die Unterstützung am Sonntag für Ihr Team sein? Manfred Vogel: Wir hatten in der vergangenen Saison bei unseren Heimspielen zwischen 250 und 300 Zuschauer. Damit sind wir sehr zufrieden. Viele Fans begleiten uns auch zu den Auswärtsspielen. Auch am Sonntag nach Bad Driburg setzen wir einen großen Fanbus ein und hoffen auf eine tolle Stimmung in der Halle.

Artikel vom 27.10.2006