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Seit 75 Jahren Backtradition

»Jüde Bäckerei und Lebensmittel« in Hövelhof - Vielfach ausgezeichnet

Hövelhof (spi/sis). Wenn ein Familienbetrieb im Bäckerhandwerk auf ein 75-jähriges Bestehen zurückblicken kann und dazu noch optimistisch in die Zukunft schaut, ist das heutzutage schon etwas ganz Besonderes. Wenn man sich als alteingesessener Betrieb in überschaubarer Größe auch weiterhin durchsetzen will, »geht das nur über den Aspekt der hohen Qualität«, ist Bäckermeister und Betriebswirt Carsten Jüde überzeugt. Der 32-Jährige setzt beruflich das fort, was sein Großvater Bernhard seit der Firmengründung 1931 aufbaute und was sein Vater, ebenfalls Bernhard gerufen und noch im Betrieb tätig, seit den 60er Jahren mit Elan ausbaute.

Mit einem Pferdewagen kamen die Backwaren des Firmengründers Bernhard Jüde 1931 zu den Kunden - in den meisten Fällen zu den Hövelhofern Bauernhöfen. Drei Jahre später schon wechselte der Betriebssitz von der Allee zur Paderborner Straße, wo ein neues Geschäftshaus samt Backstube entstand. Der heutige Senior-Chef Bernhard Jüde (63) begann 1957 seine Bäckerlehre und legte 1964 seine Meisterprüfung ab. Die Geschäfte liefen gut, so dass 1968 der Betrieb umgebaut und erweitert wurde. Schon früh erkannte Bernhard Jüde, dass eine Sortimentserweiterung Erfolg versprechend sein könnte, zumal es damals in Hövelhof noch keinen Verbrauchermarkt gab. So entstand neben dem Backbetrieb und Bäckereigeschäft der auch heute noch bestehende Handel mit Waren des täglichen Bedarfs (Frischwurst und Käse, marktfrisches Obst und Gemüse, Handelswaren-Grundsortiment, Feinkost/Delikatessen sowie Partyservice). Weitere Erweiterungen erfolgten 1980, 1990 und 1998. Die Filiale bei »Höveken« wurde 1999 eröffnet. Inzwischen sind bei Jüde 32 Mitarbeiter-/innen beschäftigt, davon sieben in der Produktion und davon wiederum drei Lehrlinge. Für 2007 ist bereits eine vierte Lehrstelle reserviert.
»Wir wollen uns auch künftig von der Massenproduktion abheben«, unterstreicht Carsten Jüde. Um die Einzigartigkeit herauszustellen, setzt Jüde auf eigene Produktentwicklungen samt Vermarktung von Broten, die sennetypische Namen tragen - von der »Hövelhofer Kornkruste« bis zum »Hövelmarktbrot«. Hauseigener Natursauerteig dient zur traditionellen Herstellweise. Um eine optimale Verquellung der körnerreichen Grundmischungen zu erreichen, stellt Jüde Quell- und Brühstücke her. Lange Teigführung bewirken eine bessere Geschmacksentwicklung, eine bessere Verquellung der Zutaten und gute Verträglichkeit.
Zu den Qualitätsnachweisen der »Jüde KG Bäckerei und Lebensmittel« - so die genaue Firmierung - zählen mehrfache Auszeichnungen bei Brot- und Stollenprüfungen auf Innungsebene (Goldmedaillen), die Auszeichnung »Fünf-Sterne-Bäckerei« (2001) sowie Goldmedaillen (seit 1983) der CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft).
In der bald beginnenden Weihnachtszeit wird die Bäckerei Jüde noch mehr als sonst zu tun haben: »Seit 2004 vermarkten wir unser Weihnachtsgebäck auch überregional. Insbesondere unser Stollen kommt sehr gut an«, freut sich Carsten Jüde, der das Liefergeschäft an Wiederverkäufer noch ausbauen möchte.
An weiteren Ideen mangelt es dem jungen Unternehmer, der die Gesellenprüfung 1997 mit Bestnoten abschloss und im Leistungswettbewerb seiner Zunft Landessieger wurde, nicht.

Artikel vom 25.10.2006