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»Die Ostwestfalen sind ehrlich«

Schüler aus den USA und aus Irland lernen derzeit Warburg kennen

Warburg (vah). Die Warburger Oktoberwoche ist schon drei Wochen vorüber - dennoch ist das große Volksfest Aille Mc Inerney (15) aus Irland sowie Han Yang Yin (18) und Raphael Ware (17) aus den USA noch bestens in Erinnerung.

Für die drei Austauschschüler, die derzeit das Hüffertgymnasium besuchen, war die Art, wie die Warburger dort gefeiert haben, bisher eines der außergewöhnlichsten Erlebnisse ihres Deutschlandaufenthalts.
Seit den Sommerferien sind die drei jungen Erwachsenen bereits in Deutschland zu Gast. Aille Mc Inerney besucht derzeit im Rahmen eines so genannten »Transition Years« die neunte Klasse. Han Yang Yin und Raphael Ware sind über das Parlamentarische Patenschafts-Programm auf Einladung von CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Herrmann nach Warburg gekommen. Sie besuchen derzeit die Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums.
Untergebracht sind die Schüler bei Gastfamilien in Warburg, um auch das deutsche Familienleben und somit die Sprache besser kennen zu lernen. Über ihren bisherigen Aufenthalt bei den oft als stur bezeichneten Ostwestfalen haben die Gäste fast nur Gutes zu berichten. Raphael Ware gefällt besonders, dass die Warburger so nah beieinander wohnen und sich untereinander sehr gut kennen. Bei ihm zu Hause sei das nicht so - er kommt aus dem weitläufigen Bundesstaat Kentucky. Han Yang Yin, der aus Orlando im amerikanischen Sonnenstaat Florida kommt, ist natürlich besonders aufgefallen, dass es in Deutschland deutlich kälter als zu Hause ist. Mittlerweile schätzen gelernt hat er die »freundliche und aufgeschlossene Art der Menschen«. Vor allem mag er die direkte und ehrliche Ansprache der Ostwestfalen - die unterscheide sich gewaltig von der oft aufgesetzt freundlichen Art der seiner Landsleute.
Aille McInerney hat in den zurückliegenden Monaten vor allem das Warburger Freibad zu schätzen gelernt. Eine solche Einrichtung gibt es in ihrer Heimat Irland nicht.
Allen drei Gastschülern sind natürlich auch negative Dinge aufgefallen: Während die junge Irin die Samstagsschule hasst, ist Han Yang Yin vor allem der Zigarettenqualm in den deutschen Gaststätten und im Bierzelt der Oktoberwoche negativ aufgefallen. Raphael Ware kommen die Öffnungszeiten deutscher Geschäfte kurios vor. Dass man am Sonntag nichts einkaufen kann, findet er schon seltsam. Auch dass die Preise in Deutschland so teuer sind, passt ihm gar nicht.
Alle drei sind sich in einem Punkt einig: Deutsch ist wirklich eine schwere Sprache.

Artikel vom 28.10.2006