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Paritätischer feiert »50-Jähriges«

Festveranstaltung der DPWV-Kreisgruppe im MARTa - 29 Mitgliedsorganisationen

Kreis Herford (pjs). 50 Jahre Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband im Kreis Herford: Dieses Jubiläum wird am Freitag, 27. Oktober, im MARTa gefeiert. Die Festveranstaltung beginnt um 15 Uhr mit der Begrüßung durch Dr. Wolf Müller, Vorsitzender des Vorstandes der Kreisgruppe. Anschließend wird Else Rieser, Vorstandsmitglied des Landesverbandes NRW, ein Grußwort sprechen.

Sieben örtliche Mitgliedsorganisationen des Paritätischen hatten sich 1956 auf Anregung des Vorstandes des »Vereins zur Förderung der gesundheitlichen Fürsorge« zusammengeschlossen. Stadtdirektor Karl Wöhrmann übernahm als erster Vorsitzender ehrenamtlich die Geschäfte vor Ort. Mit Gesundheitswochen und durch Haus- und Straßensammlungen für Bedürftige wurde der DPWV im Kreisgebiet bekannt.
1960 bis 1970 wurden Vertreter der Kreisgruppe in die Wohlfahrts-, Jugendwohlfahrt- und Vertriebenensausschüsse aufgenommen. Immer mehr Bürger engagierten sich ehrenamtlich für den Paritätischen, der sich der »Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege im Kreis Herford« anschloss.
Von 1970 bis 1980 wurden die Leistungsangebote unter dem Dach des DPWV immer vielfältiger. Die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung schloss sich der Kreisgruppe an, ebenso Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, die häufig von Eltern gegründet worden waren. Auch Selbsthilfegruppen banden sich eng an die Kreisgruppe. Der Deutsche Kinderschutzbund arbeitete örtlich über die Niederlassungen in Bünde und Herford. Leistungsangebote wie »Essen auf Rädern« sowie ambulante hauswirtschaftliche und Pflegehilfen entstanden.
1979 bezog die Kreisgruppe ihre Geschäftsstelle »Unter den Linden 26« in Herford, Gerd Janzen wurde hauptamtlicher Geschäftsführer. Mitgliedsorganisationen des Paritätischen wirkten zentral an der Entwicklung der Gemeindepsychiatrie mit. Der Verein »Die Klinke« entwickelte Angebote für psychisch kranke Bürgerinnen und Bürger. Kooperationen mit den psychiatrischen Tageskliniken im Kreis Herford folgten, »geschützte« Arbeitsplätze im »Füllenbruch-Betrieb« sowie im »Werkplatz e.V.« entstanden. Im Zuge der Zusammenarbeit beim Aufbau der Gemeindepsychiatrie wurden Edwin Stille und Dr. Wolf Müller Vorstandsmitglieder der Kreisgruppe. Dr. Müller wurde 1985 zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Erste Mitgliedsorganisationen wählten für bestimmte Leistungsbereiche die gemeinnützige GmbH als Rechtsform, so die Herforder Werkstätten gGmbH. Eine enge Zusammenarbeit entwickelte sich zwischen der DPWV-Geschäftsstelle und dem Seniorenzentrum »Haus unter den Linden«. Der DPWV baute den Bereich »Essen auf Rädern« auf und aus. Der Bedarf an ambulanten Hilfen stieg. Der Mobile Soziale Hilfsdienst, Schwerstbehindertenbetreuung und der Familienentlastende Dienst schlossen Lücken im Leistungsbereich. Die Geschäftsstelle des DPWV zog in die Kurfürstenstraße 13 um.
1995 wurde der Verein »Femina Vita« als Anlauf- und Beratungsstelle für Mädchen und Frauen in Herford Mitglied. Gemeinnützige Gesellschaften wie die Lebenshilfe Wohnen, Lebenshilfe Finkenbusch, Metallservice Vlotho, Die Klinke und PariSozial traten dem Paritätischen bei. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe folgten die Elterninitiative Vlotho, der Waldkindergarten »Die Waldwichtel« sowie der Jugendhilfeverein »Kontakt«.
Mit Einführung der Pflegeversicherung wurde ein ambulanter Pflegedienst aufgebaut. Der Pflegedienst entwickelte sich zum größten Leistungsbereich. 1998 wurden alle Leistungsbereiche in eine gGmbH als »Paritätische Sozialdienste« überführt. Zurzeit sind 29 Mitgliedsorganisationen mit 44 Einrichtungen in der Kreisgruppe zusammengeschlossen.

Artikel vom 25.10.2006