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Viehmarkt diesmal ohne Rinder

Kirmesspaß in Brockum - Seuchenschutz: Auch Geflügel bleibt draußen

Brockum (weh). Hunderttausende von Besuchern werden vom 28. bis 31. Oktober erwartet. Der Viehmarkt am Dienstag steht allerdings im Schatten der Vorsorge gegen Blauzungenkrankheit und Geflügelpest.

»Auf heutiges Anraten der Veterinärbehörde in Diepholz habe ich vorerst entschieden, dass am Dienstag keine Rinder, Schafe, Ziegen und Kamele zugelassen werden«, sagte gestern Brockums Bürgermeister Ingrid Thrien der STEMWEDER ZEITUNG. »Schon länger bekannt war die Tatsache, dass auch Geflügel nicht präsentiert werden darf. Das alles ist natürlich bitter. Wir bemühen uns aber, den Viehmarkt mit Pferden und Kleintieren so attraktiv wie möglich zu gestalten.«
Die Bürgermeisterin erzählte, dass die Viehhändler diesen Schritt nicht verstehen würden. »Die Rinder stecken sich schließlich nicht gegenseitig an. Überträger ist eine Mücke«, sagte Thrien. »Außerdem dürfen die Händler außerhalb des Marktes immer noch Vieh verkaufen«.
Die Diepholzer Kreistierärztin Dr. Nicolin Niebuhr sagte auf Anfrage dieser Zeitung, dass Brockum noch in der 150-Kilometer-Zone rund um das ostwestfälische Bad Driburg liege, wo jüngst ein Fall der Blauzungenkrankheit aufgetreten sei. »Allerdings wäre es möglich, unter strengen Auflagen Rinder in Brockum aufzutreiben. Sie müssen vorher untersucht und dann in geschlossenen Räumen präsentiert werden.«
Diesen Gedanken griff für kurze Zeit auch die Marktleitung auf. »Wir haben an ein Zelt als Unterbringungsmöglichkeit für die Rinder gedacht, die Idee aber dann verworfen«, erzählte Ingrid Thrien. »Unsere Händler rücken jedes Jahr mit etwa 200 Tieren an. Anmeldungen gibt es nicht. Ins Zelt passen aber nur 160. Was geschieht dann mit den restlichen Rindern?«
Ingrid Thrien hat die Hoffnung nicht völlig aufgegeben. »Vielleicht fällt uns ja doch noch eine Lösung ein. Wir werden dann sofort darüber informieren.«
Keine Einschränkungen gibt es beim Vergnügungs- und Krammarkt. Neben der bunten Kirmes wird wieder eine große Gewerbeschau geboten. Die Landmaschinenausstellung und Gewerbeschau, die den Charakter einer echten Wirtschaftsmesse angenommen hat und sowohl von heimischen als auch von überregionalen Unternehmen beschickt wird, trägt erheblich dazu bei, dass der Brockumer Markt bei Jung und Alt zu einem unwiderstehlichen Magneten geworden ist. Dies beweist auch das lebhafte Interesse der Aussteller an den begehrten Plätzen auf der Ausstellungsfläche, aber auch der konstant starke Besucherverkehr.
In den Gewerbeschauzelten zeigen die Aussteller einen Querschnitt ihres Angebotes: Elektrogeräte für den Haushalt fehlen ebenso wenig wie Pötte und Pfannen, Wohn- und Küchenmöbel, Kachel- und andere Öfen, kleine und große Uhren, Überdachungen, Baustoffe und Fliesen. Viele Firmen sind mit Informations- und Beratungsständen vertreten. Die Gewerbeausstellung ist somit eine ideale Informationsstätte.
Eine neue Idee wurde 2005 in die Tat umgesetzt. Die erste Tourismusmesse war ein voller Erfolg. Nach diesem guten Einstieg soll auch die Tourismusmesse zu einem festen Bestandteil des Marktes werden.

Artikel vom 25.10.2006