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Trotz Tief: Wück wackelt nicht

SVEW nun Verbandsliga-Schlusslicht: »Haben die Pest an den Füßen«

Von Klaus Pilz und Harald Schwabe
Enger (VZ). Seit 1999 war Fußball-Verbandsligist SV Enger-Westerenger nicht mehr Schlusslicht der Klasse. Nach dem zehnten Spieltag dieser Serie rangiert die Wück-Truppe nun auf eben diesem letzten Platz - eine ebenso deprimierende wie frustrierende Situation.

Trotzdem glaubt Manager Thomas Drewes auch nach dem 0:1 gegen Aufsteiger SpVg. Brakel noch unerschütterlich an sein Team. In einer Stellungnahme nach der Pressekonferenz bat er die SVEW-Anhänger um Geduld: »Wir brauchen Zeit und Ruhe in der jetzigen schwierigen Lage. Eines sage ich aber ganz deutlich: Bei uns wird es keine Trainerentlassung geben, auch wenn der Coach und auch der sportliche Leiter aufgrund der Misserfolge in der Kritik stehen mögen. Selbst in der Bundesliga läuft es nicht immer blendend, das ist völlig normal.« Neuverpflichtungen oder Nachbesserungen in der Winterpause werde es nicht geben. »Wir haben 21 Leute, und diese sind meiner Meinung nach auch Verbandsliga-tauglich. Wir haben momentan die Pest an den Füßen. Durch die Verunsicherung innerhalb der Mannschaft ist unsere Niederlagenserie zum Selbstläufer geworden. Ich gehe aber dennoch davon aus, dass wir uns doch noch aus dem Sumpf ziehen werden.«
Auch Trainer Christian Wück sprach die schwierige Situation unumwunden an. »Es ist mir klar, dass wir zur Zeit keine spielerischen Höhepunkte setzen können. Mit dem Einsatz, Zweikampfverhalten und dem Engagement bin ich heute durchaus zufrieden, es fehlt Selbstvertrauen. Das ist auch klar, wenn man immer am Ende ohne Punkt dasteht.« Den erhofften Zähler gegen Brakel habe diesmal wieder eine Unachtsamkeit gekostet, aber Wück sieht das größere Problem in der Offensive. »Vorne ist niemand in der Lage, einmal durch eine Aktion ein Ausrufezeichen zu setzen und die Mannschaft mitzureißen. Auch wenn wir im Moment getreten werden ohne Ende, irgendwann werden wir wieder auf der Sonnenseite stehen, weil die Truppe dann ihr Potenzial wieder abruft.« Seine Hauptaufgabe sieht Wück zusammen mit Co-Trainer Igor Safonov darin, das Team wieder moralisch aufzubauen, damit es von sich aus nach den Nackenschlägen aufsteht.

Artikel vom 24.10.2006