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Kreis Herford
ist gefährdet

Blauzungen-Krankheit

Herford (HK). Der Kreis Herford gehört zum Gefährdungsgebiet der Blauzungen-Krankheit. Dies teilte die Pressestelle des Kreises gestern mit.

Hintergrund: Ausbrüche der Blauzungen-Krankheit bei Wiederkäuern sind auch in den Kreisen Höxter, Paderborn und Gütersloh aufgetreten. Das zuständige NRW-Ministerium hat daraufhin das gesamte Landesgebiet zum Gefährdungsgebiet erklärt. Die entsprechende Verordnung tritt heute in Kraft. In NRW seien bisher 398 Erkrankungsfälle bei Wiederkäuern festgestellt worden, so der Kreis: »Am häufigsten betroffen sind Rinder und Schafe. Erkrankte Tiere haben Fieber und zeigen Veränderungen der Schleimhäute im Maulbereich sowie Hautveränderungen am Euter und an den Klauen.« Auffällig seien verstärkter Speichelfluss, Nasenausfluss und Lahmheiten.
Weiter heißt es, die anzeigepflichtige Erkrankung werde ausschließlich von einer bestimmten Mückenart und nicht von Tier zu Tier übertragen: »Für Menschen ist sie ungefährlich, und auch Fleisch und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.« Dennoch sei natürlich sichergestellt, dass Fleisch- und Milchprodukte von erkrankten Tieren nicht in den Handel kommen, sagt Tanja Hochstetter vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Herford.
Folgende Regelungen gelten für die Halter von Rindern, Schafen, Ziegen und anderen Wiederkäuern: »Die Tiere sind täglich von 18 Uhr abends bis sieben Uhr morgens aufzustallen, um sie vor den Stichen der dämmerungs- und nachtaktiven Mücken zu schützen.« Das Aufstallungsgebot gelte nicht, wenn die Tiere mit zugelassenen Insektiziden behandelt würden. Temperaturen von dauerhaft unter zwölf Grad seien nötig, um die Flugaktivität der Mücken und die Verbreitung des Erregers einzuschränken, so Hochstetter.

Artikel vom 24.10.2006