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Selbst die Optimisten staunen

»Verler Tod« lässt die Kassen von Kaufleuten und Schaustellern klingeln

Verl (köh). Mit dieser Resonanz hatten selbst die größten Optimisten in der Werbegemeinschaft nicht gerechnet: Das Herbstfest »Verler Tod« füllte am verkaufsoffenen Sonntag die Straßen in der Ortsmitte und die Geschäfte und ließ die Kassen klingeln.

»Es hat mir richtig Spaß gemacht, Montagmorgen bei den Kaufleuten rumzutelefonieren, um zu fragen, wie die Geschäfte gelaufen sind«, sagte Munna Shah vom Vorstand der Werbegemeinschaft gestern und stellte fest: »Alle sind sehr zufrieden«. Die Umsätze seien gegenüber dem Vorjahr gestiegen und die Läden teilweise so voll gewesen, dass kaum ein Durchkommen gewesen sei. So gut sei es beim »Verler Tod« noch nie gewesen, wie ihm die Kollegen immer wieder bestätigt hätten. So etwa Marion Bökenhans von der Buchhandlung »Pegasus«. Sie hätte sogar zusätzlich zu ihrem ohnehin schon starken Team am Sonntag gut noch eine Mitarbeiterin mehr brauchen können, um den Ansturm zu bewältigen. Bei Kleinemas Moden und Textilien sei es so voll gewesen, dass man nur mit Mühe habe durchkommen können. Statt eines erwarteten Minus habe sich Johannes Kleinemas am Abend über ein Plus freuen können. Auch die Geschäfte mit hochpreisigen Waren wie Schmuck oder Unterhaltungselektronik seien sehr zufrieden, sagte Shah. Die Beratungsnachfrage sei hoch gewesen und der Verkauf gut.
Wie gut die Umsätze waren, zeigt auch die Nachfrage nach den Verler Talern. Die Talerhefte gingen weg wie warme Semmeln. Am Sonntag kamen allein acht Kaufleute zu Munna Shah, um Nachschub zu holen. Er gab noch mal 1500 Hefte an sie aus. Mehr als 5000 der insgesamt 11 000 gedruckten Talerhefte waren vor dem Herbstfest an die Geschäfte verteilt worden. »Diese Nachfrage ist eine Premiere«, so Munna Shah, »noch nie sind beim Verler Tod in den Geschäften die Hefte ausgegangen.«
Auch mit ihren vielen Aktionen hatten die Verler Geschäftsleute offenbar eine guten Griff getan: Am Glücksrad von Juwelier Meier to Krax war immer Betrieb, bei »Pegasus« und im »Verler Portraitstudio« tummelten sich jede Menge kleine Ritter und Prinzessinnen und im Minipreis-Center kämpften die Mini-Schumis auf einer 24 Meter langen Carrera- Rennbahn um den Cup - alles Schüler von Haupt- und Realschule. Ihnen winkten als Lohn Warengutscheine. Die Teams der Hauptschule waren zum Schluss die großen Gewinner - ihre nächste Klassenfete ist gesichert. Auf Platz eins kamen Timo Becker und Robin Kirstein. Sie erhielten einen 50 Euro-Gutschein. Platz zwei: Gabriel Göktas und Nahro Coban (30 Euro), dritter Preis: Chris Merschhemke und Jonas Clausen (20 Euro).
Die Zufriedenheit der Kaufleute haben auch die Schausteller der Herbstkirmes geteilt. Munna Shah: »Sie sind für so manche Enttäuschung beim Verler Tod in den Vorjahren entschädigt worden. Es lief ganz hervorragend.« Vor allem der Samstag sei besser als je zuvor gewesen.
Auch wenn die Werbegemeinschaft das diesjährige Herbstfest als außerordentlich erfolgreich sieht, gebe es doch noch einiges zu verbessern, wie Munna Shah betonte. So sei die Gulaschsuppe am Samstagabend so schlecht präsentiert worden, dass kaum ein Gast im Festzelt sie gesehen habe. »Schade, es ist jede Menge Suppe übrig geblieben«, bedauerte Shah. Und fürs kommende Jahr soll auch am Programm gefeilt werden: »Sonntags muss im Zelt mehr los sein«, so das Vorstandsmitglied. Er denke da an Blasmusik und Kaffee und Kuchen für einen guten Zweck.

Artikel vom 24.10.2006