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Corbusier und Jeanneret
laden zum Besuch ein

Museum über Weissenhof-Siedlung wird eröffnet

Stuttgart (dpa). Ein Haus der weltberühmten Stuttgarter Weißenhof-Siedlung steht demnächst in nahezu originalem Zustand für Besucher offen.

Am 25. Oktober wird in dem 1927 errichteten Doppelhaus der Architekten Le Corbusier (1887-1965) und Pierre Jeanneret (1896-1967) das Museum über die Weissenhof-Siedlung eröffnet. Eine Hälfte des Gebäudes wurde unter anderem mit Hilfe von alten Fotos wieder mit der ursprünglichen Einrichtung ausgestattet.
Auf dem Gelände am Weißenhof errichteten Ende der zwanziger Jahre 17 Architekten für eine Bauausstellung des deutschen Werkbundes 33 Häuser, die eine moderne Architektur und Bauästhetik zeigten. Dazu zählten auch Bauten von Walter Gropius, Mies van der Rohe oder Hans Scharoun. Etwa eine halbe Million Besucher wurden bei der Aufsehen erregenden Ausstellung gezählt. Anschließend wurden die experimentellen Bauten als Wohnhäuser genutzt, einige wurden im Krieg zerstört.
Elf Originalgebäude sind heute noch erhalten. Die Kosten für die Sanierung und Rekonstruktion des Doppelhauses mit dem neuen Museum belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Je etwa die Hälfte davon haben die Stadt Stuttgart und die Wüstenrot Stiftung beigesteuert.
Die denkmalgeschützte Siedlung Weißenhof soll als Ensemble gesichert und langfristig erhalten werden. Die Stadt hatte die Doppelhaushälfte mit dem neuen Museum 2002 vom Bund gekauft. Die Verhandlungen mit dem Bund über eine Übertragung der anderen Weissenhof-Gebäude an die Stadt laufen dagegen noch.
Die Häuser des Architekten Le Corbusier in der Weißenhof-Siedlung sollen möglicherweise in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen werden. Derzeit wird in Frankreich ein Antrag für bislang 21 Werke Le Corbusiers in fünf Ländern erarbeitet, der schon im Januar kommenden Jahres von der französischen Regierung eingereicht werden könnte.
www.weissenhofmuseum.de

Artikel vom 21.10.2006