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IWS erlebt besondere Schlitten-Partie

Kaufleute zu Gast bei Horst-August Bollweg - Gefährt für den Nikolaus schon zugesagt

Steinhagen/Ummeln (ka). Rund 2500 historische Kulturgüter aus unserer Vergangenheit hat Horst-August Bollweg in mehr als 40 Jahren zusammen getragen und zu jedem Stück kann der 71-Jährige eine Geschichte erzählen. Mitglieder der Interessen- und Werbegemeinschaft Steinhagen haben den Bielefelder in seinem Privatmuseum in Ummeln besucht und sind aus dem Staunen nicht heraus gekommen.

Sie blickten unter anderem in die Spinn- und Webstube, in die Schneiderstube von Bollwegs Vater und in ein Zimmer mit alten Öfen samt Zubehör. »Man kann hier eine Woche verbringen und hat noch immer nicht alles gesehen«, fasst Michael Lüking seinen Eindruck respektvoll zusammen. Ihr Besuch sei ein Dankeschön für seine Leihgabe historischer Schlitten auf dem Steinhagener Weihnachtsmarkt, wie die AGS-Vorsitzende Renate Kampmann erklärt.
Auch dieses Jahr wird Bollweg am ersten Adventswochenende wieder einige Kufenfahrzeuge den Steinhagenern zur Verfügung stellen. Bleibt noch die Frage zu klären, welche. Bei mehr als 200 Stück hat der »Schlittenpapst« die Qual der Wahl. Nicht ohne Stolz nennt er die größte Schlittensammlung Deutschlands, vielleicht sogar Europas, sein eigen: große Ausfahr-, von Pferden gezogene Schlitten mit kunstvollen Verzierungen und Laterne, kleine Kinderschlitten, Milchkannenschlitten, Wehrmachtsschlitten, Schiebe- oder Rennschlitten. Renate Kampmann hat aber konkrete Vorstellungen: »Sie sollten bepackt werden können. Zum Beispiel mit Geschenken.« Angst müsse der Sammler um seine guten Stücke nicht haben, fügt sie hinzu. Der Marktplatz soll nämlich von einem Zelt überdacht werden.
Für den rastlosen Textilkaufmann, der zwischen München und Bielefeld pendelt, haben Mode und Schlitten viel gemeinsam: »Die Linienführung und die Farbgebung müssen bei beiden harmonisch sein.« Seine Exponate sind genauso viel unterwegs wie ihr Besitzer, reisen quer durch Deutschland und haben auch schon als Requisite bei Film- und Werbeaufnahmen gedient. Seinen Besuchern erzählt er schmunzelnd, dass sogar Verona Feldbusch schon in einem seiner Schlitten gesessen und posiert habe, und zeigt das Foto in einer Zeitschrift.
Horst-August Bollwegs Sammlung ist bis ins kleinste Detail liebevoll zusammen getragen, restauriert und arrangiert. So haben auch seine geringelten Socken, die seine Mutter Hedwig selbst gestrickt hat, einen Platz in seinem Privatmuseum gefunden. Getreu seinem Leitwort »Hegen - Pflegen - Weitergeben« freut sich der leidenschaftliche Sammler, Menschen ein Stückchen Vergangenheit näher zu bringen. Wer Interesse hat, kann mit Horst-August Bollweg telefonisch Kontakt aufnehmen unter % 05 21/48 76 82 oder 089/8 11 38 97.

Artikel vom 21.10.2006