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Entlastung
der Abwehr
ist wichtig

Pfänder sieht durchaus Chancen

Lübbecke (Les). Der TuS N-Lübbecke fährt am heutigen Samstag nicht als Favorit nach Mannheim, um dort in der SAP-Arena gegen die SG Kronau/Östringen anzutreten. Gleichwohl sieht Trainer Jens Pfänder am Rhein Chancen für sein Team, sieht sich nicht unbedingt als »Underdog«.

Zwar muss er auf Blecic und Sudzum verzichten, bangt auch noch um Thorir Olafsson, der sich den Daumen beim Training bös verdrehte, aber er weiß andererseits auch, dass sein Gegenüber Iouri Chevtsov ebenfalls nicht seine Bestbesetzung aufbieten kann. So dürfte weiterhin sein Spielgestalter und Goalgetter Oleg Velyky nicht mit von der Partie sein, wird Linkshänder Mariusz Jurasik weiterhin fehlen. Und auch »Pino« Torgowanow ist nicht ganz fit. Der 1,99m große Kreisläufer leidet an einer Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen. Pfänder: »Ja, nach dem Höhenflug der letzten Saison hat die SG Kronau/Östringen jetzt den rauen Bundesliga-Alltag kennen gelernt, kann vor allem nicht in personeller Konstanz auflaufen.« Das machte sich sicherlich schon am Mittwoch in der mit 6500 Fans besuchten SAP-Arena bemerkbar, als die SG ihr erstes Heimspiel der laufenden Saison vergeigte, gegen die HSG Nordhorn mit 22:25 unterlegen war. »Aber natürlich,« weiß Jens Pfänder, »verfügt die SG noch über genügend andere Spitzenspieler wie Christian Caillat, Andrej Siniak, Sergij Shelmenko oder Michael Haaß.« Und vor allem spielen die Rhein-Neckar-Löwen das Chevtsov-Konzept mit der schnellen ersten, zweiten und dritten Welle aus der Abwehr heraus, hinter der ja mit Slawomir Szmal auch ein Ex-Nettelstedter im Tor steht.
Und genau dort will der TuS-Coach den Hebel ansetzen. »Diese Spielweise müssen wir unbedingt unterbinden, müssen den Kronauer Angriff vor unsere eigene Deckung zwingen.« Denn daran hat man wieder gearbeitet und Coach Pfänder ist sich sicher, dass seine Abwehrrecken durchaus dazu in der Lage sind, den Angriff der Gastgeber vor Probleme zu stellen. Und wenn dann noch mehr nach vorn kommt, erhofft sich der Coach eine Chance: »Wenn wir da mehr Druck entwickeln, können wir vor allem unsere Deckung entlasten.« Eine solche Entlastung könnte dann auch das Spiel bringen, was der TuS N-Lübbecke wenigstens phasenweise bei der Heimniederlage gegen den VfL Gummersbach am letzten Sonntag demonstrierte. Pfänder: »Wir haben doch gegen den VfL zeitweise wirklich flüssig kombiniert.« Und das, obwohl der VfL von vornherein darauf aus war, Linkshänder Rolf Hermann aus dem TuS-Spiel herauszunehmen. Aber auch auf eine solche zu erwartende Maßnahme am heutigen Samstag von Seiten der Hausherren hofft der TuS-Trainer eine Anwort zu haben. »Wir haben natürlich in den letzten Trainingseinheiten auch daran gearbeitet, können uns sehr wohl auf eine solche Situation einstellen.« Gewappnet also ist man auf Seiten des TuS N-Lübbecke für das heutige Spiel. Man darf gespannt sein, ob der Mannschaft die Umsetzung gelingt.
Übrigens: In der kommenden Woche dürfte der Coach beim Training viel, viel Platz in der Halle haben. Dragan Sudzum und Damjan Blecic verletzt und gleich sieben weitere Akteure bei ihren Nationalteams bei Lehrgängen: Rolf Hermann bei Heiner Brand, Tim Remer nach Holland, Sandu Iacob nach Rumänien, Jakub Szymanski und Alois Mraz nach Tschechien, Birkir Ivar Gudmundsson nach Island und Kapitän Patrick Fölser fährt nach Österreich . . .

Artikel vom 21.10.2006