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Schule verdient an Solarenergie

Stadt vergütet Bertolt-Brecht-Gesamtschule Einsparungen bei den Stromkosten

Von Per Lütje (Text und Fotos)
Löhne (LZ). Wenn die Sonne scheint, dann füllt sich der Geldbeutel der Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Denn die Solaranlage, die seit eineinhalb Jahren auf dem Dach der Schule ihren Dienst tut, hat bislang 2 300 Kilowattstunden Strom erzeugt - und diese Ersparnis wiederum zahlt die Stadt der Schule in barer Münze zurück.

Gerade einmal 3,2 Quadratmeter messen die Sonnenkollektoren auf dem Dach des Gebäudes. Doch diese Erzeugen genügend Energie, um 600 bis 1 000 Liter Wasser auf 30 Grad zu erwärmen, die täglich in der Mensa der Gesamtschule benötigt werden. »Auf diese Weise haben wir im ersten Jahr 1 600 Kilowattstunden Strom eingespart - und dieses Geld möchte uns die Stadt nun zur Verfügung stellen«, freut sich Lehrer und Projektleiter Hans-Hermann Schütte.
Am Freitag wurde aber nicht nur Bilanz gezogen, sondern auch den Sponsoren gedankt, die das Vorhaben erst möglich machten. So bedankte sich die Schule mit einer Sponsorentafel beim Allianz-Generalvertreter Thomas Teichert, dem Brillenmacher Peter Schütte, dem Heizungs- und Sanitärbetrieb Meier und der Dachdeckerei Trampe für das finanzielle Engagement. »Allein hätten wir das gar nicht bezahlen können«, sagt Hans-Hermann Schütte. Auf etwa 5 000 bis  6 000 Euro schätzt Walter Meier die Kosten für eine Solaranlage in der Dimension der Gesamtschule.
Dass die Mennighüffener Schule die Sonne als Energiequelle anzapft ist für sich gesehen nicht einzigartig. Denn das machen die Hauptschule West in Löhne-Ort und das städtische Gymnasium auch. Einzigartig in der Löhner Schullandschaft ist jedoch, dass es die Schüler selbst waren, die die Kollektoren installiert haben. »Sie waren mit Begeisterung bei der Sache«, erinnert sich Schütte. Zwölf handwerklich begabte Zehntklässler, die ihre Schullaufbahn mittlerweile abgeschlossen haben, hatten sich an dem auf ein halbes Jahr angelegten Projekt beteiligt.
Thomas Teichert, der den Kontakt zur Allianz-Umweltstiftung »Blauer Adler« hergestellt hatte, ist sich sicher, dass das Thema alternative Energien in Zukunft eine noch viel größere Rolle spielen wird. »Es ist ja kein Geheimnis, dass sich die Erde erwärmt und es immer häufiger Jahre mit extrem viel Sonnenstunden gibt. Insofern dürfte der Bedarf an Solaranlagen in Zukunft weiter zunehmen.«
Auch die Bertolt-Brecht-Gesamtschule möchte verstärkt die Sonne anzapfen und plant die Erweiterung ihrer Anlage. »Wir möchten gerne die Kollektorenfläche um weitere 3,2 Quadratmeter auf 6,4 Quadratmeter verdoppeln. »Wir sind aber derzeit noch in der Planung«, sagt der 47-jährige Hans-Hermann Schütte. Ohnehin ist an eine kurzfristige Umsetzung derzeit nicht zu denken. »Dafür braucht es zum einen Schüler, die handwerklich begabt sind, und zum anderen das nötige Geld.« Zwar würde die Erweiterung der Anlage nicht ganz so teuer werden wie die Erstinstallation, da ja bereits die entsprechenden Leitungen und Anschlüsse vorhanden sind, aber immer noch teuer genug, um die knappen Mittel einer Schule zu überanspruchen. Also: Sponsoren bitte melden!

Artikel vom 21.10.2006