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Haustiere finden
letzte Ruhe in
Peckelsheim

Neues Krematorium entsteht 2007

Von Carsten Reinhardt
Brakel/Peckelsheim (WB). Eine Betreibergesellschaft um den Peckelsheimer Michael Flore möchte im Ort ein Krematorium für Kleintiere errichten. Das Haus soll auf dem Gelände der früheren Tierkörperbeseitigungsanstalt des Kreises Höxter gebaut werden.

Die Stadt Willebadessen will mit einer zügigen Änderung der Bauleitplanung einen baldigen Baubeginn ermöglichen. Anfang 2007 wollen die Investoren mit den Arbeiten beginnen, zuvor wird die seit langem ungenutzte Abdeckerei abgerissen. Im Sommer bereits soll das neue Krematorium in Betrieb gehen. Investiert werden 1,8 Millionen Euro.
Michael Flore ist seit vier Jahren Betriebsleiter des Krematoriums in Diemelstadt-Rhoden. In dieser Eigenschaft hat er mehrfach Anfragen bekommen, ob Urnenbestattungen auch für Haustiere möglich sind. Drei solcher Häuser gibt es bisher deutschlandweit in München, in Wesel und in der Nähe von Osnabrück. »Dort gibt es zum Teil Wartezeiten bis zu acht Wochen«, so Flore, »und viele Haustierbesitzer haben bisher schon Anlagen in Holland aufgesucht«. Der Bedarf sei vorhanden, mit dem Krematorium in Peckelsheim könne eine Marktlücke in der Mitte Deutschlands geschlossen werden.
Die geplante Stätte soll eine Kapazität von jährlich 10 000 bis 13 000 Kleintieren aufnehmen können. Die Betreiber hoffen auf Zulauf aus ganz NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz - und sie hoffen auf einen möglichst schnellen Start, »damit wir uns gut am Markt positionieren können«.
Tiere mit einem Gewicht bis 100 Kilogramm können eingeäschert werden. Die Besitzer der Ziervögel, Hamster, Meerschweinchen, Katzen oder Hunde können die Urne mit nach Hause nehmen - bei Tieren gibt es keine Auflagen und Beschränkungen. Oder aber sie lassen ihr Haustier gleich vor Ort bestatten. Gelegenheit dazu wird bestehen: Das dreieinhalb Hektar große Gelände soll nach den Vorstellungen der Planer zu einer ansprechenden Parklandschaft umgestaltet werden.
Die gesamte Anlage wird daher auch einen passenden Namen bekommen. Hier sind Bezeichnungen wie »Birkengrund« in Gespräch. »Bedarf gibt es insbesondere bei der städtischen Bevölkerung«, glaubt Flore, »immer mehr Menschen möchten von ihrem geliebten Haustier stilvoll Abschied nehmen«. Das Krematorium wird daher mit mehreren Trauerräumen ausgestattet sein, die Platz für bis zu 20 Personen bieten. Die Feuerbestattung wird zwischen 60 und 180 Euro kosten, die Urnen gibt es von 40 Euro an aufwärts. »Bei diesen Gefäßen gibt es nach oben hin keine Preisgrenze«, so Flore. »Es gibt Menschen, die sich für ihren verstorbenen Liebling sogar Designer-Urnen anfertigen lassen.«

Artikel vom 21.10.2006