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Trinitatis-Zentrum schlägt das letzte Stündlein

Beirat der Region-Süd der Evangelischen Kirchengemeinde hat sich entschieden


Gütersloh (sba). Am Mittwoch um 23 Uhr war es amtlich: Mit Mehrheit hat sich der Beirat der Region Süd der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh für die Schließung des Trinitatis-Zentrums ausgesprochen. Erhalten bleibt damit das Matthäus-Zentrum, das die südlichen Gemeinden zukünftig miteinander vereinen soll.
Nötig machte die für den Beirat schwierige Entscheidung eine Kürzung der Finanzen. »Wir müssen in den nächsten Jahren mit deutlich weniger Budget wirtschaften. Die Entscheidung zur Schließung eines Zentrums fiel nicht leicht, war aber leider unumgänglich«, erläutert Andreas Walczak-Detert, Sprecher der evangelischen Kirchengemeinde. Die endgültige Entscheidung zum Votum des Beirats wird allerdings erst in der Presbyteriumssitzung in der nächsten Woche fallen. »Wir gehen davon aus, dass der Vorschlag so angenommen wird«, zeigt sich Walczak-Detert optimistisch.
Um bei der Ergebnisfindung beiden Gemeindezentren die gleiche Chance einzuräumen, wurde vom Beirat ein Bewertungsbogen erarbeitet, der die einzelnen Vor- und Nachteile beider Häuser gegenüberstellt. »In einer geheimen Wahl haben am Mittwoch alle 30 Mitglieder diesen Bogen ausgefüllt. Jeder konnte auf diese Weise beurteilen, was ihm an dem einen oder anderen Zentrum wichtig ist«, stellt Pfarrer Stefan Salzmann das Verfahren vor. Im Kriterienkatalog mussten neben dem jeweiligen Gebäude, die Lage der Zentren als auch das individuelle »Bauchgefühl« beurteilt werden. Salzmann: »Jeder hängt an seiner Gemeinde und möchte, dass sie erhalten bleibt. Das mussten wir bei den Bewertungsschwerpunkten natürlich berücksichtigen.«
Diese Methode der Bewertung war nach Ansicht der Pastoren Stefan Salzmann und Michael Frentrup auch nötig, »um einen zu hitzigen Schlagabtausch entgegen zu treten. Mit dem Bogen war es möglich, einen konstruktiven Vorschlag zu erreichen.« Deshalb gab es am späten Mittwochabend auch keine Sieger- oder Verlierer-Stimmung. Frentrup: »Jeder konnte sich sehr gut in die Situation des anderen einfühlen. Nun warten alle gemeinsam ab, was sich Neues im Matthäus-Zentrum entwickelt.« Wie dieses »Neue« aussehen könnte, steht allerdings noch nicht fest. Möglich sei die Weiternutzung von Trinitatis durch eine soziale oder kulturelle Einrichtung. Auch welche Baumaßnahmen zur Vergrößerung am Matthäus-Zentrum vorgenommen werden müssen, sei noch offen. Passende Konzepte dafür soll die Steuerungsgruppe des Beirats entwickeln. »Mit einem ersten Konzept rechnen wir bereits im Laufe des nächsten Jahres. Für die Zusammenlegung hätten wir grundsätzlich bis zum Jahr 2010 Zeit, doch wir möchten den Prozess jetzt so schnell wie möglich abschließen, auch um möglichst früh Klarheit für die Gemeinden zu schaffen«, betont Walczak-Detert.

Artikel vom 20.10.2006