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Die Chinesen sind schon da: Brilliance BS6 in Bielefeld erwischt


Von wegen, die Chinesen kommen. Sie sind längst da. Auf deutschen Straßen rollen bereits die ersten Autos der Marke Brilliance. Noch allerdings eher im Verborgenen, schließlich steht die Markteinführung erst in einigen Tagen bevor. Doch wir entdeckten den Brilliance vor einem China-Markt in Bielefeld.
Vertrieben wird die Marke über die in Bremerhaven ansässige Autohandelsgesellschaft HSO, die wiederum mit freien Vertriebspartnern (Mehrmarken-Händlern) zusammenarbeiten wird. »Die ersten 3000 Fahrzeuge des BS6, eine viertürige Limousine der oberen Mittelklasse, gehen nach Deutschland, Benelux, Österreich, in die Schweiz und nach Polen«, kündigt der geschäftsführende Gesellschafter des Importeurs, Hans-Ulrich Sachs, an. Sachs war früher VW-Markenvorstand Vertrieb und führte Anfang der 90er Jahre Hyundai auf dem deutschen Markt ein.
Beim neuen Brilliance BS6 ist deutlich ein moderner und auch europäischer Einfluss zu erkennen. Da machen sich die Joint Ventures mit den Entwicklungs- und Produktionspartnern BMW, Toyota und Mitsubishi bemerkbar. Die Form der Limousine mit ihren sanften Rundungen ist gefällig. Das Gesicht erinnert ein wenig an Lancia. Im Innenraum indessen ist zumindest im Hinblick auf die Bezugsstoffe die Zeit ein wenig stehengeblieben. Das ist für europäische Ansprüche zu plüschig. Die Instrumentierung dagegen ist so in Ordnung. Das gilt erst recht für das satte Raumangebot auf allen Plätzen und im Gepäckabteil.
Angetrieben wird der BS6 unter anderem von einem 2,4 Liter Benziner, der 136 PS leistet. Selbst dann und mit umfangreichster Ausstattung soll der erste Chinese auf dem deutschen markt noch unter der Grenze von 20 000 Euro liegen. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 18.11.2006