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Bürger zapfen Strom aus der Sonne

Erste gemeinschaftliche Photovoltaikanlage in Eilshausen ist ein Unikat im Kreisgebiet

Hiddenhausen (gb). Es ist geschafft: Die erste Bürger-Solaranlage in Hiddenhausen kann auf dem Dach der Grundschule in Eilshausen voraussichtlich noch in diesem Jahr gebaut werden.

Das teilte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat, Friedhelm Franke, auf Anfrage mit. Die Grünen hatten das Projekt angestoßen. 73 000 Euro haben 41 Gesellschafter eingezahlt. Damit kann eine Anlage mit einer Nennleistung von 15 kwp gebaut werden. Die Solarplatten werden etwa die Hälfte des Schuldaches bedecken.
Franke ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Als das Projekt Ende Mai der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hatten die Initiatoren in den ersten Wochen den Eindruck, dass das Interesse nicht sehr groß ist. Die Beteiligung an Informationsveranstaltungen war überschaubar. Doch im Lauf der Zeit nahm das Interesse zu, und die Zahl von 41 Gesellschaftern, die nun Anteile an einer GbR halten, ist erstaunlich hoch.
Sieben Anbieter von Photovoltaikanlagen haben sich bei den Initiatoren gemeldet, drei von ihnen kamen jüngst in die engere Wahl für die Auftragsvergabe. Ihre Angebote sollen nun eingehend geprüft werden. Den Auftrag will man in den nächsten zwei Wochen vergeben. Für die GbR wurden drei Geschäftsführer gewählt, ein Steuerberater steht beratend zur Verfügung.
Nach Recherchen von Franke wird in Eilshausen die erste Bürger-Solaranlage im Kreisgebiet errichtet. Bisher sind solche Projekte nur von der Windkraft bekannt. Doch die Leistung der Großwindanlagen ist nicht so konstant wie erhofft, und die »Growiane« verschandeln vielerorts das Landschaftsbild und sind deshalb sehr umstritten.
Mit dieser Kritik müssen Photovoltaikanlagen auf großen Dachflächen nicht leben. Franke hofft nun, dass das Beispiel Schule macht. Von dem Betrieb profitieren die Anleger in jedem Fall. Die Rendite ist höher als bankenüblich, eine Einlage ist ab 500 Euro möglich.
Sollten weitere Interessenten anfragen, ist der Bau einer zweiten Anlage durchaus vorstellbar - zumal die Technik mittelfristig preisgünstiger wird. Franke glaubt, dass die Photovoltaik sich langfristig zu einer wichtigen Energiequelle entwickeln kann.

Artikel vom 21.10.2006