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Pflanzen zertreten, Laternen zerstört

Bürgermeister ärgert sich über Blumenklau auf städtischen Friedhöfen


Brakel (WB/rob). Muss das sein? Da pflegt die alte Frau liebevoll das Grab eines nahen Angehörigen, pflanzt je nach Jahreszeit frische Blumen oder Immergrün, und dann das: zertretene Blumen, herausgerissene Pflanzen, beschädigte Laternen! Wer das an seinem Familiengrab erlebt, ist zunächst geschockt über soviel Rohheit, so wenig Sinn für Pietät. Ärger, nicht unbeträchtlicher Schaden und Frust, weil Täter meist nicht zu ermitteln sind.
»Das muss nicht sein«, sagt Brakels Bürgermeister Friedhelm Spieker dazu, »mit Zivilcourage und etwas Aufmerksamkeit be-stehen durchaus Chancen, sich zur Wehr zu setzen und die Täter zu überführen.«
Die Stadtverwaltung Brakel als Betreiber der Friedhöfe in Stadt und Ortschaften ist für diese Sachbeschädigung zwar nicht haftbar zu machen, aber verstehen können die Mitarbeiter des Friedhofsamtes die aufgebrachten Angehörigen schon. Sachbearbeiter Andreas Gehle: »So etwas ist bei weitem schon kein Dumme-Jungen-Streich mehr und wird strafrechtlich verfolgt.«
Er bittet alle Friedhofsbesucher, aufmerksam die Augen offen zu halten und sich verdächtige Personen mit möglichst genauer Beschreibung zu merken. Gehle: »Auch wenn der oder die Personen nicht persönlich bekannt sind, aber bei ihrem Tun beobachtet werden, sollte man bei der Polizei eine Strafanzeige "Gegen Unbekannt" erstatten. Werden Täter ermittelt, kennen die Richter oftmals kein Pardon.« Was Ursache für solche Verwüstungen ist, können sich auch erfahrene Friedhofsgärtner nicht so recht vorstellen. Viele Bürger auch nicht.

Artikel vom 21.10.2006