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Stadt Spenge
sucht Visionäre

Zukunftswerkstatt packt Probleme an

Von Julia Lüttmann
Spenge (HK). Gemeinsam handeln für die Stadt, in der sie leben und die sie lieben: das wollen die Mitglieder der Spenger Zukunftswerkstatt. Der Arbeitskreis, der am 30. September zum ersten Mal tagte, will in der Stadt etwas bewegen.

»Lieber mitmachen, als eine passive Meckerhaltung einzunehmen«, sagt Marion Busse. Die Spengerin bedauert, dass in ihrer Heimatstadt noch längst nicht alles rund läuft. Zwar engagieren sich schon zahlreiche Bürger, doch viele haben sich auch von ihrer Stadt verabschiedet. Im Frühjahr setzte es sich Marion Busse daher zum Ziel, gemeinsam mit anderen Bürgern die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten. »Hier muss sich etwas ändern«, ist sie überzeugt. »Die einzelnen Institutionen müssen stärker zusammenarbeiten« - am besten in einem Arbeitskreis. Mit ihrem Vorschlag rannte sie bei der Kaufmannschaft offene Türen ein: »Die Menschen sollen mit dem Herzen in Spenge wohnen, nicht nur mit dem Bett«, wünscht sich der Kaufmannschaftsvorsitzende Alexander Luttermann.
Denn die Kleinstadt, in der etwa 16 000 Einwohner ein Zuhause finden, steht vor großen Aufgaben: Wie muss auf die demographische Entwicklung reagiert werden? Wie kann eine Verödung der Innenstadt verhindert werden? Wie kann Spenge attraktiver werden? Wie kann verhindert werden, dass Spenge eine »Schlafstadt« vor den Toren Bielefelds wird?
Diesen großen und kleinen Problemen stellten sich Vertreter aus Politik, Kaufmannschaft, Vereinen, sozialen Einrichtungen und Kirchen sowie engagierte Bürger. Sie arbeiteten zu den Themen »Die Stadt wohnt, die Stadt kauft ein, die Stadt arbeitet und die Stadt wächst auf«. Die Wunschliste war dabei lang. Ob ungepflegte Bauminseln, ein fehlendes Zentrum oder schlechte Fahrradwege - jeder Teilnehmer durfte loswerden, was ihn an Spenge stört. Gemeinsam entwickelten die Teilnehmer schon einige konkrete Pläne: Im Stadtzentrum soll ein lebendiges Bürgerzentrum entstehen, ein Veranstaltungskalender fasst alle Freizeitangebote zusammen, bei der Planung der beweglichen Ferientage sollen alle Institutionen zusammenarbeiten und Bürger übernehmen Baumpatenschaften.
Die Zukunftswerkstatt soll zu einer Institution in Spenge werden und ein- bis zweimal jährlich tagen. Das nächste Treffen findet bereits am Montag, 30. Oktober, statt. Nach der Planungsphase machen sich die Aktiven nun daran, die Ideen umzusetzen. Weitere Informationen zu diesem neuen Arbeitskreis gibt es auf der Homepage der Stadt Spenge:
www.spenge.de

Artikel vom 28.10.2006